Essen. Die Stadt Essen sieht sich sehr gut vorbereitet, sollte das Coronavirus hier auftauchen. Rückkehrer aus Risikogebieten sollen Amt informieren.
Was passiert in Essen, wenn der Coronavirus bei uns ankommt? Wenn ein Verdachtsfall bestätigt wird? „Es würden nicht sofort alle Kitas und Schulen schließen“, betont Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Und Gesundheitsdezernent Peter Renzel beruhigt: „Wir sind in Essen sehr gut auf alle Situationen vorbereitet.“
Im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg sind nach der Bestätigung eines Verdachtsfalls - ein Ehepaar hatte sich infiziert - vorsorglich alle Einrichtungen geschlossen worden. Darunter auch Kitas. Dieses Szenario droht in Essen erst einmal nicht.
Nach wie vor - Stand Donnerstag-Nachmittag - sind in NRW sechs Fälle von Corona-Infektion bestätigt worden. Am Donnerstag kamen weitere Verdachtsfälle hinzu, die jedoch noch näher zu untersuchen waren. Unter anderem in Duisburg und Witten wurden Patienten mit Verdacht auf eine Infektion eingeliefert.
Bei Coronavirus-Fall in Essen könnten Schulen oder Kitas zeitweise geschlossen werden
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Wie die Kommunen vorgehen, ist in Pandemieplänen geregelt. Was passiert, wenn sich in Essen ein Coronaverdacht bei einer Person bestätigt? „Der Patient würde isoliert werden und man würde nach den Kontaktpersonen schauen“, erklärt die Stadtsprecherin. Also fragen: Mit wem hatte der Infizierte zuletzt Kontakt? Dann würde auf deren Gesundheitszustand geschaut werden – falls es sich dabei um Menschen handelt, die sich in Schulen oder Kitas bewegen, „würden einzelne Einrichtungen sicherlich zeitweise geschlossen werden“.
Wichtig: Das Gesundheitsamt der Stadt Essen hätte jederzeit Kontakt zu allen Verdachtsfällen, Infizierten und Kontaktpersonen.
Uni-Klinikum hat einen schnelleren Test für das Coronavirus
Am Uni-Klinikum hat man seit knapp zwei Wochen die Tests parat, mit denen man sofort den neuen Corona-Virus ermitteln kann. „Vorher mussten wir die Proben immer nach Berlin schicken“, berichtet Oliver Witzke, Leiter der Klinik für Infektiologie am Uni-Klinikum. „Jetzt hätten wir die Testergebnisse wesentlich schneller.“
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Wird ein Patient eingeliefert, der auf den neuartigen Corona-Virus positiv getestet wurde, käme der sofort in die Isolierstation. Und dann? „Muss man zunächst beobachten“, sagt Witzke. Handelt es sich um eine leichte Erkrankung, reichen wenige Maßnahmen. Doch wird die Atmung schlechter, muss der Patient womöglich künstlich beatmet werden.
Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollen sich beim Gesundheitsamt melden!
Der Test, ob ein Patient tatsächlich am neuen Corona-Virus erkrankt ist, wird übrigens über einen Abstrich von Nase und Rachen ermittelt. Eine Erkrankung äußert sich durch die Symptome Fieber, trockener Husten, Abgeschlagenheit und Atemnot.
Die Stadt Essen hat am Donnerstag ein Bürgertelefon zum Coronavirus eingerichtet: Bei Fragen gibt es unter der Telefonnummer 0201/123 88 88 Antworten. Das Bürgertelefon ist bis auf Weiteres täglich von 8 bis 18 Uhr zu erreichen - „auch an Wochenenden“, teilt die Stadt Essen mit. Reiserückkehrer aus Risikogebieten, etwa aus Nord-Italien, bestimmten Regionen in China oder im Iran, sind aufgefordert, sich über das Bürgertelefon beim Gesundheitsamt zu melden. Das Robert-Koch-Institut hat eine Liste zu den Risikogebieten veröffentlicht.