Essen-Kupferdreh. 148. Kupferdreher Rosenmontagszug steht in Startlöchern: mit 50 Teilnehmern und dem Aufruf, Familienbilder zu schicken – von früher und heute.

Die Karnevalisten auf der Ruhrhalbinsel stehen bereit, die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: für den 148. Kupferdreher Rosenmontagszug, für den um 16.11 Uhr der Startschuss samt Konfetti fällt. Bis dahin hat Zugführerin Sabine Kost zahllose Stunden in die Organisation gesteckt und sich mit den jecken Mitstreitern ein neues Format überlegt: Familien sind aufgerufen, Fotos vom Rosenmontagszug zu schicken – damals und heute.

Das Motto lautet „Als Kind bin ich mit meinen Eltern zum Zug gekommen und sie wurden auch schon von ihren Eltern mitgenommen“. Dahinter steckt die lange Tradition des Kupferdreher Umzuges, zu der gehört, „dass die Kinder von einst heute mit ihrem Nachwuchs am Straßenrand stehen“, sagt Hubert Kost, der erste Vorsitzende des Festausschusses Kupferdreher Karneval.

Jede Familie hat am Straßenrand ihren Stammplatz

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Das Besondere dabei erklärt der Vorsitzende: „Jede Familie hat ihren Stammplatz.“ Und seien manche auch längst in eine andere Stadt gezogen, auf eines sei Verlass: An Rosenmontag seien sie zur Stelle – stets an der gleichen. Diese Treue soll auch belohnt werden. Die Karnevalisten werden nach der Session eine Siegerfamilie auswählen: Die fährt 2021 dann auf einem Wagen im Rosenmontagszug mit.

Beim Kinderkarneval in Kupferdreh haben die jungen Jecken bereits gefeiert.
Beim Kinderkarneval in Kupferdreh haben die jungen Jecken bereits gefeiert. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Nun steht aber erst einmal die aktuelle Session an. Jungen und Mädchen haben in Kupferdreh bereits ihren Kinderkarneval gefeiert. In dieser Woche führt der Weg die Jecken noch ins Seniorenheim nach Dilldorf, mit dabei werden etwa die Rumbacher Narren sein und das Kinderprinzenpaar aus Mülheim („unser Kinderprinzenpaar reist nach Berlin“).

Besuche im Seniorenzentrum und Koordination der Musikzüge

Und was den Bewohnern eine schöne Abwechslung und große Freude sei, rühre die karnevalistischen Gäste, wenn sie mit leuchtenden Augen empfangen werden, berichtet Manfred Geldmacher, der Schatzmeister des Festausschusses.

Neben Terminen wie Absprachen mit den Ordnungskräften, Gesprächen mit Stadt, Polizei und Feuerwehr („die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos“), den Plänen für die Terrorsperren an der Kampmannbrücke und am Busbahnhof, macht Sabine Kost derzeit vor allen eines: „Unermüdlich telefonieren.“ Dann müsse sie noch die sieben Musikzüge koordinieren, die Strecke nochmals mit den 33 Ordnern ablaufen.

Kita-Gruppen als Teilnehmer beim Rosenmontagszug wären schön

Das Sicherheitskonzept sei gerade genehmigt worden, sagt ihr Mann Hubert, der inzwischen täglich auf die Wetter-App blickt in der Hoffnung, dass es sich nun mit „Sabine“ und „Victoria“ ausgestürmt und -geregnet habe.

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Manfred Geldmacher erinnert sich selbst noch gut an die Rosenmontage, an denen sie die Strecke mit Radladern von Schnee befreiten. Peter de Bake weiß von zwei Stürmen, was den Karnevalisten aber jetzt hilft: „Unser Optimismus!“ Schließlich stemmen sie den Rosenmontagszug als Volksfest vor allem für die Familien. Während diese stets zahlreich am Straßenrand stehen, hat Hubert Kost einen Wunsch: „Es können sich künftig gern Kita-Gruppen als Teilnehmer beteiligen.“

Für die Organisatoren ist Karneval beinah das ganze Jahr

Tatsächlich, verrät Sabine Kost, laufe derzeit bereits die ein oder andere Absprache mit der Stadt zur Session in 2021. Für sie als Zugführerin ist Karneval ohnehin beinahe das ganze Jahr, seitdem sie die Organisation von Gisela und Norbert Tüffers übernommen hat. Seitdem muss Sabine Kost auch das ein oder andere Kompliment „ertragen“ („ohne sie läuft nichts“). Beim Umzug wird sie dann gleich nach dem Konfettiregen den Wagen des Prinzenrates besteigen und bis dahin viel hin- und herrennen („garantiert in flachen Schuhen“).

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Bevor es aber losgeht, werden die Jecken zunächst ihre Spendenaktion wiederholen und mit Obstpflückern und ihrer großen Dose („Riesenömmes“) Geld sammeln, um den Umzug auch im kommenden Jahr wieder auf die Beine stellen zu können, kündigt Peter de Bake an. Immerhin plagen steigende Kosten vor allem für die Sicherheitsauflagen die Karnevalisten seit geraumer Zeit – und dann stemmen sie ihren Rosenmontagszug doch Jahr für Jahr.

Bilder bei Zugsprechern abgeben oder per E-Mail senden

Zugstrecke an Rosenmontag und Verzicht auf große Taschen

Der 148. Kupferdreher Rosenmontagszug startet an der Kupferdreher Straße/Ecke Hinsbecker und führt über die Kupferdreher Straße bis zur Abzweigung Deilbachbrücke.

Daher gilt am Rosenmontag, 24. Februar, auf der Kupferdreher Straße absolutes Halteverbot. Die Verkehrszeichen werden 48 Stunden vorher wirksam. Zudem ist die Kupferdreher Straße ab 14 Uhr für den Verkehr gesperrt. Falschparker müssen damit rechnen, abgeschleppt zu werden.

Ein absolutes Halteverbot gilt auch auf der Straße Kampmannbrücke, damit dort der öffentliche Nahverkehr gewährleistet ist. Gesperrt ist der Parkplatz Schwermannstraße an Rosenmontag, da sich dort die Einsatzzentrale vom Deutschen Roten Kreuz befindet.

Stadt und Polizei appellieren an die Besucher, auf große Taschen und Rucksäcke zu verzichten, um so das subjektive Sicherheitsempfinden zu erhöhen. Kamelle dürften gern in Jute-Beutel landen, schlagen die Karnevalisten eine Alternative vor.

Vor vielen Jahren stand Peter de Bake als Kind übrigens an der früheren Gaststätte Dorenbeck/Ecke Poststraße. Denn das war der Stammplatz seiner Familie: zumindest an Rosenmontag. Nun freut auch er sich über Bilder anderer närrischer Familien – damals und heute.

Familien können ihre Bilder, auf denen erkennbar ist, dass es sich um den Kupferdreher Rosenmontagszug handelt, an Rosenmontag bei einem Zugsprecher abgeben, über die Facebookseite des Festausschusses Kupferdreher Karneval schicken oder per E-Mail senden an: