Essen-Kupferdreh. Kosten für Sicherheit, Versicherung und Gema treffen auch Karnevalisten. Die Kupferdreher haben mit Spenden und viel Einsatz ihren Zug gesichert.

Die Karnevalisten haben die Finanzierung des 148. Kupferdreher Rosenmontagszuges sichergestellt. Steigende Anforderungen und Kosten für Sicherheitsdienst, städtische Gebühren, Gema oder Versicherungen erschweren den Jecken die Organisation von Jahr zu Jahr. Ihrem enormen Einsatz, Rücklagen und Spenden ist es nun zu verdanken, dass der traditionelle Umzug am 24. Februar auf der Ruhrhalbinsel stattfindet.

Verkündeten die gute Botschaft, dass der 148. Rosenmontagszug finanziert ist, vom Förderverein: (v.li). Heinz-Gerd Rothkamp Ehrenkonsul und 2. Kassierer, Ehrenkonsul Ralf Schiller, Norbert Tüffers, erster Geschäftsführer,  Ehrenkonsul Rolf Asmus, erster Vorsitzender, und Ehrenkonsul Wolfgang Kronenberg.
Verkündeten die gute Botschaft, dass der 148. Rosenmontagszug finanziert ist, vom Förderverein: (v.li). Heinz-Gerd Rothkamp Ehrenkonsul und 2. Kassierer, Ehrenkonsul Ralf Schiller, Norbert Tüffers, erster Geschäftsführer, Ehrenkonsul Rolf Asmus, erster Vorsitzender, und Ehrenkonsul Wolfgang Kronenberg. © FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

Die genaue Summe mögen die Karnevalisten nicht nennen. Diese liege im fünfstelligen Bereich, sagt Norbert Tüffers, Geschäftsführer des Förderkreises Kupferdreher Karneval. „Allein die Kosten für den Sicherheitsdienst mit neun Kräften belaufen sich auf mehr als 3000 Euro. Das tut richtig weh“, sagt der Kupferdreher, der mit seiner Frau Gisela den Umzug Jahrzehnte lang organisiert hat.

Förderverein trägt die Verantwortung

Im Vorjahr erfolgte zwar der Wechsel an der Spitze des Festausschusses Kupferdreher Karneval, der als loser Zusammenschluss die Veranstaltung durchführt und dem nun Sabine und Hubert Kost sowie Manfred Geldmacher und Peter de Bake vorsitzen.

Der 1996 gegründete Förderverein wiederum haftet und trägt die Verantwortung, erklärt Norbert Tüffers den rechtlichen Rahmen. Und so ist er als Geschäftsführer des Fördervereins dem Kupferdreher Karneval weiterhin verbunden, wirbt mit seinen Mitstreitern unter dem Motto „Elfen helfen“ um weitere Förderer und Unterstützer.

Das Motto lautet „Ortsteil Essen-Kupferdreh – Karneval nur für Euch.“

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Das Motto der Session 2019/20 lautet „Ortsteil Essen-Kupferdreh – Karneval nur für Euch.“ Für diese haben die Mitglieder vom Förderkreis jetzt 5500 Euro gespendet, von den Ehrenkonsuln gab es nochmals 1200 Euro zusätzlich. „Die Summe können wir nun dem Festausschuss Kupferdreher Karneval zur Verfügung stellen“, sagt Tüffers. Immerhin sei der Rosenmontagszug, der seit 1872 bestehe, das größte Volksfest auf der Ruhrhalbinsel.

Der Förderkreis Kupferdreher Karneval

Zweck des Vereins Förderkreis Kupferdreher Karneval ist es, den heimischen Karneval zu pflegen und durch Zuschüsse zu unterstützen.

113 Mitglieder zählen zum Förderverein, der unter dem Motto „Elfen helfen“ um weitere Mitglieder wirbt. Der Jahresbeitrag beträgt 11 Euro. Zusätzliche Spenden unterstützen ebenfalls die Kupferdreher Karnevalstradition. Der Förderverein selbst ist Mitglied im Verein Bund Deutscher Karneval.

Wer beim Kupferdreher Rosenmontagszug mitlaufen oder -fahren möchte, ist willkommen. Besondere Voraussetzungen sind nicht erforderlich. Für Fußgruppen ist die Teilnahme kostenlos, Fahrzeuge zahlen eine Gebühr. Weitere Infos: https://fkkev.com/

Finanzielle Unterstützung habe es von weiteren Spendern, von den Bezirksvertretern gegeben. Zudem hätten die Karnevalisten ihre Rücklagen einsetzen können und hoffen nun noch auf ein oder zwei Sponsoren.

Großes persönliches Engagement der Zugteilnehmer

Sie werden die Jecken auch in dieser Session beim Kupferdreher Rosenmontagszug wieder vom Wagen aus begrüßen: Norbert und Gisela Tüffers.
Sie werden die Jecken auch in dieser Session beim Kupferdreher Rosenmontagszug wieder vom Wagen aus begrüßen: Norbert und Gisela Tüffers. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Abgesehen von der benötigten Geldsumme hilft der Einsatz der Jecken selbst immer wieder, den Umzug auf die Beine zu stellen. „Dazu gehört großes persönliches Engagement der Zugteilnehmer, die ihre Kostüme, Mottowagen und Wurfmaterial aus eigener Tasche finanzieren“, sagt Norbert Tüffers dankbar.

Noch gibt es zum Rosenmontagszug keine weiteren Details, mit Blick auf seine Erfahrung aber, rechnet er mit rund 50 Zugpositionen (die Hälfte Fahrzeuge) und sieben Musikzügen – und mit der längsten Staustrecke, wenn sich die Teilnehmer auf der Kupferdreher Straße zum 148. Mai in Bewegung setzen.

Nur kurz über einen Kostümwechsel nachgedacht

„Wir brauchen zweieinhalb Stunden für vier Kilometer“, sagt Norbert Tüffers schmunzelnd, der diese Strecke mit seiner Frau auf einem der Wagen zurücklegen wird. Und hatten sie im ersten Jahr nach dem Wechsel im Festausschuss auch darüber nachgedacht, ihre Kostüme zu wechseln, so haben ihnen diese Idee nicht nur befreundete Jecken ausgeredet. Und Gisela und Norbert Tüffers haben sich entschieden: „Wir sind und bleiben die Clowns von Kupferdreh.“

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