Essen. Das ewige Frauen-Männer-Ding des Comedian Mario Barth funktioniert auch in der Essener Grugahalle. Dort gastierte er mit seinem neuen Programm.
Mit seinem aktuellen Programm „Männer sind faul, sagen die Frauen“ bediente der Comedian Mario Barth in der Grugahalle die altbekannten Geschlechterklischees. Genau dafür liebt ihn sein Publikum. So auch in der fast ausverkauften Essener Halle.
Mario Barth ist vor allem für eines bekannt: Er greift in seinen Shows Themen auf, die auf die typischen Klischees zwischen Frauen und Männern abzielen. „Männer sind faul, sagen die Frauen.“ Stimmt das? Von dieser Redundanz kann man per se erst einmal halten, was man möchte. Fakt ist aber, dass er genau damit den Nerv des Essener Publikums trifft. Denn sein Auftritt am Samstag macht die Grugahalle zum Ort herzlicher Lacher.
Beziehungstipps vom selbst ernannten Paartherapeuten
Wenn Mario Barth, der selbst ernannte Paartherapeut, etwas kann, dann Situationen aus dem Beziehungsalltag so zu schildern, dass sich sein Publikum zeitweise vor Lachen kaum auf den Stühlen hält und ihm mit lauten Jubelschreien zustimmt. Wer Barth bucht, weiß was ihn erwartet. Dieser Mann spaltet die Humor-Nation. Man liebt ihn oder findet ihn zu platt. Ein Dazwischen gibt es kaum.
Und der 47-Jährige geht natürlich alle Dinge durch, die Männer und Frauen trennen. So zum Beispiel das Thema Eitelkeit: Während Frauen laut Barth im Badezimmer einen Spiegel mit mindestens 60.000-facher Vergrößerung bräuchten, seien Männer genügsamer: „Wir nehmen uns ein Stück Alufolie und sagen: Ah ja, dat bin ick also“, lautet eine seiner Weisheiten, die er wie gewohnt im schönsten Berliner Dialekt von sich gibt.
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Frauen wissen immer alles besser
Frauen können auch nicht mit Autos umgehen, stellen blöde Fragen, verwechseln das Armaturenbrett mit den Scheinwerfern und haben in Sachen Technik eh ein Brett vor dem Kopf. Weisheiten aus dem Barth-Kosmos. Und generell stellt der Comedian wieder einmal fest: Frauen wissen trotzdem immer alles besser und sind natürlich intelligenter. Das würde sich ja schon in der Schule abzeichnen, wenn Mädchen mit ihren geordneten Federmäppchen Klassenbeste werden und Jungen stattdessen ihr Lineal als Katapult und ihr Geodreieck als Säge benutzen.
Sein Fazit ist simpel: Man könnte sich zwar einen anderen Partner suchen, „dann ändert sich vielleicht die Haarfarbe, aber die Probleme bleiben gleich.“ Daher gäbe es für einen Mann nur zwei Wege, mit einer Frau glücklich zu werden: „Entweder du nimmst den Weg, den sie will oder den falschen. Happy Wife – Happy Life.“
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Auch Schüler und Helikoptereltern bekommen ihr Fett weg
Aber nicht nur Frauen und Männer bekommen bei Mario Barth ihr Fett weg: Auch über Schüler, die unter Burnout leiden, „weil sie ja nur 65 Tage Urlaub im Jahr haben“ und Helikopter-Eltern, die ihre Kinder nur auf belüfteten Matratzen mit Baumwollbezug schlafen lassen, macht er sich lustig: „Früher haben unsere Eltern uns in der Kneipe auf zwei Holzstühle gelegt und an die Wand geschoben.“
Nach rund zweieinhalb Stunden Show tun so manchem Besucher die Bauchmuskeln weh. „Ich habe so viel gelacht, der Abend war großartig und so viel Beschriebenes habe ich selbst schon erlebt“, sagt die 47-jährige Melanie Wingenbach aus Wuppertal. Und auch der 29-jährige Max Wermeyer erinnert sich lachend an eine Beziehungssituation, die Barth zuvor in seiner Show beschreibt: „Wenn ich ein Bild für meine Freundin anbringen soll, kann ich noch so genau messen. Das Bild hängt ihrer Meinung nach am Ende trotzdem nicht mittig.“ Und das, obwohl er Handwerker sei.
Seit 20 Jahren im Geschlechterkampf
Seit 20 Jahren feiert der ehemalige Messdiener und Kommunikationselektroniker aus Berlin mit seiner Analyse zwischenmenschlicher Verhältnisse verblüffende Erfolge.
Seine erstes Programm, das er auf die Bühne brachte, hieß „Männer sind Schweine, Frauen aber auch!“ und war sofort ein großer Renner.
2004 brachte Mario Barth (47) schließlich den Langenscheidt-Sprachführe r „Deutsch-Frau / Frau-Deutsch“ heraus, der zu einem Bestseller wurde.
Dass sich diese Beziehungsmuster tatsächlich in der Realität finden lassen, bestätigte auch das Ehepaar Lubjuhn. Auf die Frage, welche Situationen ihnen bekannt vorkamen, folgt die vorsichtige Antwort von Jerome: „In einigen.“ Konkreter kann er leider nicht werden, weil Ehefrau Angelika danebensteht. „Sonst habe ich gleich wieder Stress“, sagt der 51-Jährige aus Freisenbruch lachend, woraufhin seine Frau die Augen verdreht.