Essen-Byfang. Stadt habe Bau einer Reithalle in Essen-Byfang gestoppt, hieß es im Umweltausschuss. Das sei ein Missverständnis, heißt es nun aus dem Rathaus.

Im beschaulichen wie ländlichen Byfang macht sich Ärger breit: Es geht um einen Neubau einer Reithalle samt Pferdestall, „den die Anwohner hier einfach als viel zu groß und störend empfinden“, berichtet CDU-Ratsfrau Walburga Isenmann, die das Thema im Umweltausschuss auf den Tisch brachte und dort erfuhr, dass das Bauvorhaben derzeit gestoppt sei. „Das ist aber nicht richtig“, korrigiert die Stadt jetzt.

Die Reithalle ist auf dem Grundstück Scheebredde/Ecke Kleinheide gebaut worden. Gleich an die Halle schließt sich ein Pferdestall mit Boxen an, an jeder führt eine Tür in den Außenbereich - so als könnten die Tiere bereits einziehen. Warum es nicht weitergeht, fragte sich da mancher. Im Umweltausschuss habe es dann geheißen: „Naturschutzrechtliche Gründe sorgen für den Baustillstand“, berichtet Walburga Isenmann.

Ein Missverständnis in der Formulierung

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Stimmt aber nicht: Es müsse sich um ein Missverständnis in der Formulierung handeln, erklärt Stadtsprecher Patrick Opierzynski. Denn der Neubau befände sich weder im Naturschutz- noch im Landschaftsschutzgebiet, „und wurde sowohl vom Umweltamt, als auch von der Baubehörde genehmigt“.

Heißt im Umkehrschluss: Sollte es – wie die Bürger es beschreiben – nicht weitergehen mit der Fertigstellung der neuen Reithalle samt Pferdestall, liegt das mitnichten an einem Baustopp, den die Stadt verhängt hat. Das läge auch gar nicht nah, denn unweit des neuen Komplexes betreibt etwa der Byfanger Reitverein schon lange seine Anlage.

Reithalle empfindet mancher als überdimensioniert

Das ändert jedoch an der Situation insgesamt wenig: Bei vielen Bürgern sei der Unmut mit dem Bau der Halle gewachsen, sagt die Politikerin: „Mich haben Beschwerden erreicht, da mancher diese Reithalle schlichtweg als völlig überdimensioniert empfindet.“ Warum dieser Bau so riesig gebaut worden sei, das wisse und verstehe keiner, entsprechend verärgert seien manche Bürger. Andere wundern sich, „warum sich seit Monaten nichts mehr tue“.

Auch Spaziergängern sei die Anlage aufgefallen, da dieser Grüngürtel von vielen als Naherholungsgebiet genutzt werde. Schon im Vorjahr habe der Neubau für Diskussionen gesorgt, den einige ob der Größe „das Imperium“ genannt hätten.

Thema soll auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung

„Eine Bereicherung für die Umwelt sind Halle und Stall jedenfalls nicht“, stellt auch Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel fest. Auch bei ihm sei so manche Klage darüber aufgelaufen, einige hätten sogar den Abriss gefordert. Er selbst wolle das Thema nun auch auf die Tagesordnung in der Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel bringen und die Ortspolitiker informieren.

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