Essen. Hochkarätige Bands, DJs und die Essener Philharmoniker sorgen für musikalische Abwechslung. Philharmonischer Ball wird zum glamourösen Event
Es ist schon eine Weile her, dass sich die Essener Philharmonie zum letzten Mal in einen pompösen Ballsaal verwandelt hat. Nach einer neunjährigen Pause feierte der Philharmonische Ball am Samstagabend sein grandioses Comeback. Und dass viele Besucher aus Essen und dem gesamten Ruhrgebiet auf dieses glamouröse Event nur gewartet hatten, zeigte die Ticketnachfrage. Mit 2000 Karten war der Philharmonische Ball schon seit Wochen komplett ausverkauft.
Im gesamten Haus wurde stilvoll gefeiert – die Gäste in eleganten Abendkleidern und schwarzen Smokings schwebten bis vier Uhr morgens über den Tanzboden. Walzerklänge, Swing-Rhythmen und DJ-Sets brachten das Publikum in Bewegung. Jeder Platz im Alfried-Krupp-Saal war belegt, als die Essener Philharmoniker unter der Leitung von Johannes Witt und Aalto-Tenor Carlos Cardoso offiziell die Ballnacht eröffneten. Binnen weniger Minuten eroberten danach die Gäste die Tanzfläche und ließen sich von zwei hochkarätigen Orchestern durch den Abend führen: Das Große Wiener Ballorchester mit Helmut Steubl und die Bigband von Wolfgang Steubel waren extra aus der österreichischen Walzerstadt angereist.
Ein Hauch von Wiener Opernball im Ruhrgebiet
„Die Ballnacht soll ein Hauch von Wiener Opernball sein, aber ruhrgebietstypisch nicht mit Sachertorte, sondern mit Currywurst und Pils. Aber keine Sorge: Es gibt auch Champagner und Austern zum Schlürfen“, stimmte Oberbürgermeister Thomas Kufen das Publikum auf ein Programm ein, „das so nicht alle Tage auf die Bühne kommt“.
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Dafür sorgten verschiedene Show-Acts im Alfried-Krupp-Saal: Eine Kostprobe aus „Schwanensee“ vom Essener Aalto-Ballett oder der Showtanz vom Tanzsportclub Schwarz-Gold-Göttingen bekamen ebenso viel Applaus wie der Auftritt der mehrfachen Welt- und Europameistern Kathrin Menziger und Vadi Garbuzov. Wer sich mehr für Swing und Lindy Hop interessierte, wurde im Festsaal fündig. Dort spielte die Swing-Band „Hot Sugar Band“ aus Paris, unterstützt von der Sängerin Nicole Rochelle. Ein Tanzkurs für Einsteiger war inklusive. Und wer gar nicht traditionell tanzen wollte, konnte im RWE Pavillon abzappeln, der sich mit glitzernden Kugeln, bläulich gedimmtem Licht und Top-DJs Phil Fuldner und Mousse T. in eine Disco mit ausgelassener Stimmung verwandelt hatte.
„In Essen habe ich einen Ball wirklich vermisst“
Das Publikum war begeistert: „Die Veranstaltung war wirklich sehr reizvoll. Ich komme auf jeden Fall wieder“, freute sich Michaela Koke-Pfarr, die mit ihrem Mann extra aus Lüdenscheid angereist war. Sogar aus Köln, Düsseldorf und Hamburg waren Tanzwütige angereist. Aber auch lokale Prominenz ließ sich den Philharmonischen Ball nicht entgehen. „Die Philharmonie erstrahlt in festlichen Farben. Essen hat offensichtlich nur auf den Ball gewartet“, sagte Ricarda Stauder. Dieser Meinung war auch Dietmar Düdden, ehemaliger Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderung: „In Essen habe ich einen Ball wirklich vermisst.“ Und Wulf Mämpel, ehemaliger Lokalchef der WAZ-Stadtredaktion, fügte hinzu: „Das Publikum ist im Vergleich zu früher sehr jung. Das zeigt, dass eine neue Generation den Ball entdeckt hat und das Interesse weiterhin besteht.“
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