Essen. Lothar Grüll, Ex-Verdi-Chef, soll nach dem Willen von OB Kufen zwischen Belegschaft und Geschäftsführer der Theater und Philharmonie vermitteln.

Im Streit zwischen der Belegschaft von Theater und Philharmonie (TuP) und dem Geschäftsführer Berger Bergmann will Oberbürgermeister Thomas Kufen nun einen externen Vermittler einschalten. Wie Kufen Donnerstagabend am Rande des städtischen Kulturempfangs erklärte, soll der langjährige Essener Verdi-Geschäftsführer Lothar Grüll den Konflikt zwischen den TuP-Beschäftigten und Bergmann in den Blick nehmen.

Arbeitskreis nimmt Anfang der kommenden Woche die Arbeit auf

Grüll hatte nach seiner Gewerkschaftszeit zuletzt im Vorstand der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV) gewirkt. Wie weit sein schlichtender Einfluss auf die Streitparteien reichen könnte, ist noch unklar. Einstweilen sei damit keine Mediation verbunden, erklärt Kufen. Anfang kommender Woche soll außerdem zum ersten Mal der fünfköpfige Arbeitskreis tagen, der sich mit den Vorwürfen gegen Geschäftsführer Berger Bergmann beschäftigt.

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Bislang haben sie gemeinsam alles im Griff: Berger Bergmann, Geschäftsführer der Essener Theater und Philharmonie GmbH (rechts), genießt nach wie vor die volle Rückendeckung von Aufsichtsrats-Chef Franz-Josef Britz.
Von Martina Schürmann und Wolfgang Kintscher

Der Protest von 366 Beschäftigen der Theater und Philharmonie, die in einem Brief an den OB und den Aufsichtsrat der Theater und Philharmonie Klagen gegen Bergmann erhoben haben, sorgt seit Tagen für Unruhe. Von Angst vor Repressalien, übergroßem psychischem Druck und Demütigungen seitens des Geschäftsführers ist in teils auch anonymen Schreiben die Rede. Vor allem Bergmanns Sparkurs wird kritisiert, er schade dem künstlerischen Ansehen der TuP und sorge bei den Beschäftigen für ein Klima der Angst und Sorge.

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Von Seiten der Politik will man zunächst die Ergebnisse der Arbeitsgruppe abwarten. TuP-Aufsichtsratschef Franz-Josef Britz (CDU) hatte zuletzt Bergmanns Bemühungen um einen stringenten Sparkurs ausdrücklich gelobt: „Wir stehen wirtschaftlich gut da.“ Auch die Besucherzahlen seien nach oben gegangen.

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