Essen. Kerstin Plewa-Brodam hat die ambitionierte Arbeit der Studio-Bühne über Jahrzehnte geprägt. Ihr plötzlicher Tod erschüttert die Theaterszene.
Die freie Theaterszene in Essen hat eine ihrer aktivsten und kreativsten Impulsgeberinnern verloren. Kerstin Plewa-Brodam, stellvertretende Vorsitzende und künstlerische Leiterin der Studio-Bühne in Kray, ist am Freitag mit nur 59 Jahren verstorben. Ihr überraschender Tod hat für Bestürzung in der Kulturszene gesorgt.
Engagierter Kampf für den Erhalt der Studio-Bühne
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Schon mit fünf Jahren stand Kerstin Plewa-Brodam das erste Mal auf der Bühne. Seither ließ sie das Theater nicht mehr los. Die Herzblut-Künstlerin hat in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur auf und hinter der Bühne gewirkt und für ambitionierte Inszenierungen gesorgt, die weit über den üblichen Anspruch eines Amateurtheaters hinausgingen. Ihr Engagement galt neben dem internationalem Austausch und der Nachwuchsförderung in den vergangenen Jahren vor allem auch der Rettung und Sanierung der Studio-Bühne. Im vergangenen Jahr konnte die grundrenovierte Theaterimmobilie in Kray feierlich wiedereröffnet werden. Kurz zuvor war Plewa-Brodams Vater Siegfried gestorben, der das Fundament der Studio-Bühne schon in den 1960ern gelegt hatte.
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Die Idee der großen Theaterfamilie war für Kerstin Plewa-Brodam ein Ideal, das sie mit ungeheurerem Einsatz und großer Begeisterung verfolgt hat. Auch die Vernetzung mit anderen Häusern war ihr Ziel, 2017 gab es die erste große Koproduktion mit der Theater und Philharmonie.
Die Studio-Bühne hat den Spielbetrieb nach dem Tod von Kerstin Plewa-Brodam bis zum 18. Januar ausgesetzt.