Essen. In Essen-Steele gab es am Rande des Umzugs der rechten Steeler Jungs einen Zwischenfall: Die Polizei nahm zwei linke Aktivisten in Gewahrsam.

Am Rand des Umzugs der rechten Gruppierung „Steeler Jungs“ hat es Donnerstagabend einen Zwischenfall gegeben. Zwei Aktivisten aus dem linken Lager durchbrachen nach Augenzeugenberichten die Sperren der Polizei. Ein Sprecher der Essener Polizei bestätigt den Vorfall: „Zwei Personen leisteten Widerstand gegen die eingesetzten Beamten, ein Strafverfahren wurde eingeleitet.“

Eine 41-Jähriger und ein 17-Jähriger seien kurzzeitig von der Polizei in Gewahrsam genommen und nach dem Ende der Veranstaltung wieder entlassen worden.

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Dem Vorfall in Essen-Steele vorausgegangen war ein Streit zwischen dem Polizeipräsidium und dem „Internationalistischen Bündnis Essen“. Letzteres hatte eine Kundgebung gegen den Umzug der Steeler Jungs angemeldet, doch die Versammlungsbehörde des Polizeipräsidiums lehnte diese Gegenveranstaltung „an der gewünschten Örtlichkeit“ ab.

Verwaltungsgericht erklärte Entscheidung des Polizeipräsidiums für rechtmäßig

Wie der Polizeisprecher weiter mitteilt, habe das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen die Entscheidung des Polizeipräsidiums Essen in einem Eilverfahren für rechtmäßig erklärt. Dem „Internationalistischen Bündnis Essen“ sei danach ein Ausweichplatz für eine Gegenveranstaltung angeboten worden.

Doch dort seien am Donnerstagabend aber nur einige Aktivisten und der Versammlungsleiter erschienen. Dieser habe die neue Örtlichkeit abgelehnt. Danach verschärfte sich der Konflikt zwischen linken Demonstranten und Polizei: Der Anmelder und Leiter der Versammlung des Internationalistischen Bündnisses Essen hätten sich daraufhin auf die Strecke gestellt, die für den Umzug der Steeler Jungs vorgesehen war.

Einsatzkräfte der Polizei lösten spontane Versammlung auf

Die Polizei habe mehrmals darauf hingewiesen, dass aufgrund von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung keine Versammlung dort abgehalten werden dürfe. Die spontane Versammlung auf dem Kundgebungsweg der Steeler Jungs sei deshalb aufgelöst worden.

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Die Polizei habe Platzverweise gegen die linken Aktivisten ausgesprochen, doch diese hätten sich widersetzt Daraufhin drängten Einsatzkräfte der Polizei die Aktivisten von der Aufzugstrecke. Dagegen hätten sie sich so heftig gewehrt, dass sie schließlich in Gewahrsam gekommen seien.

Das Internationalistische Bündnis hat die Essener Polizeiführung am Freitag kritisiert. Die Polizei, so heißt es in einer polemisch gehaltenen Presseerklärung, habe die Straße für die Steeler Jungs „frei geprügelt“.