Essen-Steele. Steele in den 1970ern und die Folgen der Sanierung im Stadtteil: Steeler Archiv zeigt die Veränderungen, heute noch Bestehendes – und Positives.

Der Durchgangsverkehr über den Kaiser-Otto-Platz, der Umbau des zweigleisigen Bahnhofs Steele-West oder die ersten fertiggestellten Hochhäuser am Isinger Tor: „Steele – wie es sich änderte“ heißt das neue Buch des Steeler Archivs. Das zeigt, wie sich der Stadtteil in den 1970er Jahren gewandelt hat und bietet auf jedem Foto Motive, die heute noch bestehen.

Wo der Bildband „Steele wie es sich änderte“ erhältlich ist

Den Bildband „Steele – wie es sich änderte“ ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-947320-04-2). Die Mitglieder des Archivs bieten das Buch zudem in ihrer Hütte auf dem Steeler Weihnachtsmarkt und im Archiv selbst an: Hünninghausenweg 96.

Die Öffnungszeiten des Steeler Archivs sind montags, 16 bis 19 Uhr, donnerstags und samstags, 10 bis 13 Uhr.

Kontakt: 01577 - 3983425. Weitere Informationen: http://www.steeler-archiv.de/

Die Idee zu dem Bildband gab es schon länger, nun hatten Iris Klaver und Arnd Hepprich vom Steeler Archiv die Wahl: Rund 44.000 Fotos zählen immerhin zum Bestand. Alle mussten sie dann doch nicht sichten, denn als wichtigstes Kriterium galt: Es sollten nicht ganz alte Bilder sein, damit auch diejenigen etwas wiedererkennen, die nicht in Steele aufgewachsen sind – wie Arnd Hepprich, der aus Hamburg über Stuttgart und Frankfurt 1982 nach Steele kam.

Viele Jahre lang war Steele eine riesige Baustelle

Präsentieren ihre neue Publikation: Iris Klaver und Arnd Hepprich mit dem Buch „Steele  – wie es sich änderte“.
Präsentieren ihre neue Publikation: Iris Klaver und Arnd Hepprich mit dem Buch „Steele – wie es sich änderte“. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Der Vereinsvorsitzende kennt den Stadtteil vor der Sanierung nicht, der viele Häuser zum Opfer fielen. „Für die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, war das natürlich tragisch“, sagt er. Jahrelang lebten die Menschen damals in einem Stadtteil, der vor allem eine riesige Baustelle gewesen ist. Doch über die Gründe dieser Sanierung mit allen Vor- und Nachteilen sei bereits vieles veröffentlicht worden.

Und so ist das inzwischen siebte, historische Werk des Archivs eben bewusst kein Buch, das lediglich die Baugruben dokumentiert. Die sind durchaus abgebildet, etwa bei der Ansicht des Kaiser-Wilhelm-Platzes. Das zeigt aber, was entsteht: das City-Center (heute Center Carrée). Die Publikation „ist aber ein Veränderungsbuch und kein Abrissband“, bringen es die Verfasser auf den Punkt.

Und in den 1970er veränderte sich viel: „Das City Center wurde eröffnet, die Neubauten von Polizei und Feuerwehr wurden am Ruhrbruchshof fertiggestellt, Kulturforum samt Volkshochschule an der Dreiringstraße eingerichtet und das Kaufhaus Wertheim geschlossen.“

Positive Beispiele sind der Kaiser-Otto-Platz und die Fußgängerzone

Alt und Neu an der Bochumer Straße: Im Hintergrund steht das Hochhaus im Kontrast zu der südlichen Häuserzeile.
Alt und Neu an der Bochumer Straße: Im Hintergrund steht das Hochhaus im Kontrast zu der südlichen Häuserzeile. © Steeler Archiv | Foto

Iris Klaver und Arnd Hepprich haben dafür entschieden, auf dieses Jahrzehnt zu blicken, markante Stellen auszuwählen und zu zeigen, dass auch Schönes herausgekommen ist. „Fußgängerzone und Kaiser-Otto-Platz“, fallen Iris Klaver sofort ein. Die gelernte Fotofachlaborantin selbst ist in Steele aufgewachsen und ist heute im Archiv für die Bilder zuständig.

So ist ihr neues Werk nun auch vielmehr ein Bilderbuch geworden, auf viel Text haben die beiden bewusst verzichtet und die 44 Seiten vor allem mit schwarz-weißen Fotos gefüllt. 60 sind es geworden. Dazu gibt es zwei farbige Karten, die frühere Straßenverläufe zeigen. Bewusst haben sich die Herausgeber auch für ein Format entschieden, das nicht allzu teuer sein sollte: fünf Euro kostet die Publikation.

Neue Hochhäuser stehen im Kontrast zu alten Bauten

Gezeigt wird darin auch, wie die neuen Hochhäuser im Kontrast zu alten Bauten gewachsen sind, wie an der Bochumer Straße. Zu sehen ist die Hansastraße als eine der belebtesten Einkaufsstraßen, wo sich „Verkehr mit Straßenbahn, Bus und und Pkw staute, können die Fußgänger heute in der Fußgängerzone flanieren“.

Die Straße Ruhrau in der Phase der Umwandlung zur Südtangente (Henglerstraße), als die Hochhäuser schon an dieser standen.
Die Straße Ruhrau in der Phase der Umwandlung zur Südtangente (Henglerstraße), als die Hochhäuser schon an dieser standen. © Steeler Archiv | Foto

Zu entdecken gibt es zwei stadtbekannte Kneipen (Postkutsche und Gildenhaus), und die Straße Ruhrau, als sie zur Südtangente wurde und die ersten neuen Mietshäuser schon in die Höhe ragten. Und die Hochhäuser kennt jeder, der heute über die Henglerstraße fährt.

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