Essen-Schonnebeck. Bis zu 15 Lastzüge befördern täglich das kontaminierte Material vom Baugelände der Gustav-Heinemann-Gesamtschule zu den entsprechenden Deponien.

Auf dem Gelände der Gustav-Heinemann-Gesamtschule hat in dieser Woche der Abtransport der asbesthaltigen Bodenmaterialien begonnen. Damit wird die bereits im August von der Essener Stadtverwaltung angekündigte Maßnahme nun umgesetzt.

Nötig ist sie, weil die Stadt im vergangenen Jahr auf der Baustelle für den Schulneubau immer wieder asbesthaltiges Material im Boden vorgefunden hatte. Insgesamt drei Mal musste das Rathaus die Menge nach oben korrigieren. Nach letztem Stand sind es 26.000 Tonnen Asbestschutt, die weggeschafft werden müssen.

Asbesthaltiger Boden ist luftdicht verpackt

Vor dem Beginn des Abtransportes wurden die strengen Sicherheitsvorkehrungen, unter anderem die Einhausungen des abgetragenen Bodens (die sogenannten Mieten), durch mehrere Sachverständige und die Bezirksregierung Düsseldorf abgenommen und freigegeben, teilt die Stadtverwaltung mit. Zunächst werden die Abfälle am südlichen Baustellenrand an der Straße Schonnebeckhöfe entsorgt. Im Anschluss beginnt voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres die Abfuhr der großen „Bodenmiete 10“ hinter dem Schulneubau.

Die Gesamtschule in Schonnbeck bekommt einen Neubau. Doch der Bodenaushub erweist sich als hochgradig belastet. Nach letztem Stand sind es 26.000 Tonnen Asbestschutt, die weggeschafft werden müssen.
Die Gesamtschule in Schonnbeck bekommt einen Neubau. Doch der Bodenaushub erweist sich als hochgradig belastet. Nach letztem Stand sind es 26.000 Tonnen Asbestschutt, die weggeschafft werden müssen. © Julia Tillmann

Es werden etwa 160 bis 200 Tonnen luftdicht verpackter, asbesthaltiger Boden pro Tag das Baufeld verlassen, rechnet die Stadt vor. Mit voraussichtlich bis zu 15 Lastzügen täglich werde das Material zu entsprechenden Deponien gefahren.

Entsorgung erfolgt in drei Abschnitten

Dies ist der zweite Abschnitt der Entsorgung der Abfälle auf dem Baufeld. Von März bis Juni dieses Jahres waren in einem ersten Abschnitt die als ungefährlich geltenden Abfälle vom Baufeld abgefahren und entsorgt worden. Es handelte sich um den Aushub der obersten Bodenschichten. Diese gewöhnlichen Bauabfälle wurden zu lokalen Entsorgungsbetrieben transportiert.

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In einer dritten Maßnahme soll das Baufeld der künftigen Außenanlagen und Sportflächen hergerichtet werden. Nach jetzigem Stand geht die Stadt davon aus, dass der Neubau der Gesamtschule planmäßig im November 2020 abgeschlossen wird.

Bürgerinformationstermin im Frühjahr 2020

In der nächsten Woche beginnen die begleitenden Luftpartikel- und Schallmessungen auf und in unmittelbarer Nähe zum Baustellengelände. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden diese laut Stadt umgehend auf der Internetseite unter www.essen.de/ghgs veröffentlicht und die Öffentlichkeit darüber informiert.

Die Stadt Essen plant im Frühjahr 2020 den nächsten Bürgerinformationstermin, um über den Fortschritt der Entsorgung zu informieren.

Es gibt strenge Sicherheitsvorkehrungen

Für die Entsorgungsarbeiten gibt es strenge Sicherheitsvorkehrungen. Die ausführenden Firmen haben die Abfälle und Arbeitsflächen mit großen Zelten eingehaust, so dass unter Unterdruck gearbeitet werden kann und keine Stäube nach außen dringen. Die Lastwagen werden vor dem Verlassen des Geländes durch eine Reifenwaschstraße geführt, damit keinerlei gefährliche Stäube auf die Straße gelangen. Auch für den Arbeitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Baustelle gelten strenge Vorgaben.

Begleitet wird die Gesamtmaßnahme durch das Fachgutachterbüro Dr. Spang GmbH. Es wird an drei sensiblen Punkten im Baustellenumfeld (Wohnbebauung im Südwesten, Schule im Südosten, Radweg im Norden) monatlich Staubimmissionsmessungen durchführen, um die Luftreinheit zu kontrollieren.

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