Essen-Schonnebeck. . Seit dem Frühjahr liegt 5000 t kontaminiertes Material auf der Baustelle der Gustav-Heinemann-Gesamtschule. Daran ändert sich vorerst nichts.

5000 Tonnen asbesthaltiger Schutt liegen noch immer auf der Baustelle der neuen Gustav-Heinemann-Gesamtschule an den Schonnebeckhöfen. Der Fund hatte die Baufirmen im vergangenen Jahr überrascht, als sie mit dem Bodenaushub begannen. Denn das mit den Vorbereitungen beauftragte Planungsbüro hatte den kontaminierten Boden nicht entdeckt, obwohl es sich um eine aufgeschüttete Fläche handelte. Dass dort abgekippte Bergbaureste lagen, hätten alte Kumpel ihnen sagen können.

Die Stadt steht nun vor dem Problem, den Schutt umweltgerecht zu entsorgen. Im April informierte sie Stadt darüber in einer Bürgerversammlung. Doch wie aus einem Sachstandsbericht hervorgeht, den jetzt die Kommunalpolitiker erhielten, werden die – mit Planen überdeckten – Schuttberge auch noch über die Jahreswende am Rande des Baufelds an den Schonnebeckhöfen liegen.

Denn die auf Bauwesen, Geologie und Umwelttechnik spezialisierten Ingenieure der Firma Dr. Spang in Witten, die jetzt von der Stadt den Entsorgungsauftrag erhielten, haben jetzt erst einmal vier Wochen Zeit, einen Arbeitsentwurf eines Aushub- und Entsorgungskonzepts zu erstellen. Anschließend muss es mit der Bezirksregierung in Düsseldorf abgestimmt werden. Und damit sei der Baubeginn vor Jahresende unwahrscheinlich, heißt es in dem Bericht.

Nächste Bürgerinformation am 27. September

Neubau der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck.
Neubau der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Schonnebeck. © Christof Köpsel

Zum Ärger und zur Enttäuschung von Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (SPD). „Ich finde es bedauerlich, wie das alles gelaufen ist.“ Am Donnerstag, 27. September, 18 Uhr, informiert die Verwaltung die Anwohner erneut in der Aula der (alten) Gustav-Heinemann-Gesamtschule.

Der Fund des kontaminierten Materials war nicht die einzige schlechte Nachricht. So stiegen die veranschlagten Baukosten von ursprünglich 42 Millionen Euro auf mindestens 50 Millionen Euro an.

Andererseits gibt auch gute Nachrichten. So kann das Presseamt der Stadt berichten: „Der Hochbau des Neubaus der Gustav-Heinemann-Gesamtschule schreitet gut voran und liegt im Zeitplan. Derzeit werden in den ersten Obergeschossen die Wände und Decken betoniert. Nach aktuellem Stand des Baufortschrittes werden die Rohbauarbeiten Ende diesen Jahres abgeschlossen sein. Die Ausbaugewerke beginnen bereits in diesem Herbst.“

Der Neubau werde nach derzeitigem Stand termingerecht gemäß Bauzeitenplan im September 2020 fertiggestellt sein.

>>>>>Rat beschloss den Neubau vor vier Jahren

Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule wurde 1981 mit den Sekundarstufen I und II gegründet. Zurzeit werden fast 1300 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgängen 5 bis 13 unterrichtet.

Im April 2014 beschloss der Rat mit großer Mehrheit, die Schule neu zu errichten. Lediglich die FDP stimmte dagegen.