Essen. Rückblick: Zwei Blindgängerfunde an unterschiedlichen Orten an nur einem Tag - das gab’s noch nie in Essen. Tausende standen lange im Stau.

Zwei Bomben und ein Räumungsfall, und das alles an nur einem Tag: Essen erlebte am Donnerstag, 21. November, einen turbulenten Nachmittag mit stadtweitem, massivem Stau-Aufkommen, das sich erst in den Abendstunden löste.

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Flatterband kennzeichnet die Sperrzone bei einem Einsatz.
Von Martin Spletter, Frank Stenglein, Gerd Niewerth

„Dass wir zwei Bombenfunde an einem Tag an verschiedenen Orten hatten, haben wir bislang nicht erlebt“, sagt Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen.

Tausende von Bomben gingen im Frühjahr 1943 über Essen herunter

Am Donnerstagmittag war bei Arbeiten in Kray eine britische Fünf-Zentner gefunden worden, direkt an der Anschlussstelle Frillendorf an der A40. Wenige Stunden später fand man bei Arbeiten an einer Fernwärmeleitung in Altenessen-Süd einen weiteren Blindgänger gleicher Bauart. Die Sprengkörper könnten aus einer der vielen Bombennächte sein, die Essen zwischen März und Juli 1943 erlebte. Damals warfen britische Kampfflieger tausende von Bomben über Essen ab.

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Mehr als 250 Einsatzkräfte im Einsatz wegen zweier Bomben

Gleichzeitig gab es am Donnerstagmittag Alarm am Folkwang-Museum: Dort war eine herrenlose Tasche entdeckt worden. Die Polizei riegelte den Bereich rund ums Museum ab, die B224 (Alfredstraße) musste gesperrt werden, erst Stunden später gab es Entwarnung: In der Tasche war nichts Verdächtiges.

Gegen 22.45 Uhr war alles vorbei

Gegen 16.45 Uhr musste dann die A40 gesperrt werden wegen der Bombe in Kray, und erst am späten Abend gegen 22.45 meldete die Feuerwehr, dass auch der zweite Sprengkörper in Altenessen-Süd entschärft worden ist. Dort mussten rund 1400 Bürger evakuiert werden. Insgesamt, berichtet Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen, waren mehr als 250 Einsatzkräfte an beiden Fundorten eingebunden.

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