Essen. Nun ist es offiziell: „Haus der Sicherheit“ hat seinen Sitz in Rüttenscheid. Von dort wird der Kampf gegen Clankriminalität im Revier gesteuert.
Von Essen aus wird künftig ein noch massiveres Vorgehen gegen die Clankriminalität im gesamten Ruhrgebiet gesteuert: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat am Mittwoch in Düsseldorf grünes Licht für das sogenannte „Haus der Sicherheit“ in Rüttenscheid gegeben. Bei diesem Modellprojekt der Ruhr-Konferenz sollen Polizei, Bundespolizei, Zoll, Steuerfahndung und Kommunen unter einem Dach zusammenarbeiten. Nach Informationen dieser Zeitung soll die Einrichtung ihren Sitz in einem Bürogebäude an der Müller-Breslau-Straße haben.
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Der Mietvertrag ist in trockenen Tüchern, Umbauten sind aber notwendig. Wann die Behörden dort ihre Arbeit aufnehmen können, ist noch nicht ganz klar. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagte Essens Polizeipräsident Frank Richter, der sich hocherfreut zeigte, dass Essen den Zuschlag für dieses europaweit einzigartige Vorhaben bekam – auch wenn die Entscheidung alles andere als überraschend ist.
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Ein Quantensprung in der Bekämpfung der Clankriminalität
Wie eine Zusammenarbeit zwischen den Behörden so funktionieren kann, dass jeder einzelne Mitspieler bei Erkenntnissen, Ermittlungen und Strafverfolgung davon profitiert, habe der Essener Weg in 15 Monaten „konzentrierter Arbeit“ gezeigt, ist Richter überzeugt. Der Polizeipräsident erwartet von dem gemeinsamen neuen Weg deshalb nicht weniger als „einen Quantensprung in der Bekämpfung der Clankriminalität im gesamten Ruhrgebiet“. Wenn die einzelnen Behörden ihre Lagebilder übereinander legen, so Richters Hoffnung, „werden wir noch mehr Erkenntnisse gewinnen“ über die Strukturen krimineller Familienverbände.
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Denn in dem „Haus der Sicherheit“ sollen die Mitarbeiter der jeweiligen Behörden künftig alle Informationen und Erkenntnisse über gesetzesferne Clans sammeln, aufbereiten, bewerten und gezielt an zuständige staatliche Stellen mindestens im Ruhrgebiet weiterleiten. Dahinter steht die simple Erfahrung, dass die Clankriminalität an kommunalen Grenzen nicht halt macht.
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