Essen-Huttrop. 20 Millionen Euro kostet die Osttrasse der Steag für Fernwärme durch neun Stadtteile: Nun startet der dritte Bauabschnitt – mit Einschränkungen.

Eine mindestens einjährige Baustelle kommt auf die Anwohner in Essen-Huttrop und Umgebung zu: Die Steag erweitert derzeit in insgesamt neun Stadtteilen ihr Fernwärmenetz. Die Arbeiten an der sogenannten Osttrasse werden laut Steag voraussichtlich bis Ende 2020 dauern und rund 20 Millionen Euro kosten. Die dritte Phase der Arbeiten ist jetzt in Huttrop an der Krampestraße gestartet, die Arbeiten gehen zunächst bis zur Oberschlesien-/Vollmerstraße.

Die beiden ersten Bauabschnitte laufen schon länger

Der erste Bauabschnitt für die Osttrasse startete im Juni in der Kleinen Stoppenberger Straße. Er geht von der Goldschmidtstraße in die Gerlingstraße über, biegt danach auf die Burggrafenstraße ab und endet hinter der Kreuzung Frillendorfer Straße vor dem Tunnel.

Der zweite Bauabschnitt begann am 26. August an der Eleonorastraße/Ecke Rellinghauser Straße und verläuft weiter in Richtung Müller-Breslau-Straße/Ecke Paulinenstraße. Danach soll es an der Huttrop- und Töpferstraße weitergehen.

„Wir liegen in den ersten beiden Bauabschnitten voll im Plan. Wir werden jetzt alles daran setzen, dass auch der dritte Bauabschnitt erfolgreich startet“, sagt Markus Manderfeld, Geschäftsführer der Steag-Fernwärme Essen GmbH & Co KG. Insgesamt umfasse die Osttrasse die Stadtteile Huttrop, Südostviertel, Bergerhausen, Stadtwald, Margarethenhöhe, Bredeney, Rüttenscheid, Kray und Frillendorf.

Die drei Bauabschnitte für die Osttrasse laufen zeitlich parallel

Die beiden ersten Bauabschnitte sind bereits im Juni beziehungsweise August gestartet. Für jeden der parallel verlaufenden Bauabschnitte sei gut ein Jahr Bauzeit vorgesehen. „Aber welche Überraschungen im Untergrund auf die Arbeiter und Ingenieure warten, zeigt sich erfahrungsgemäß immer erst, wenn die Schaufel in den Boden gesteckt wird“, will man sich bei der Steag nicht auf einen genauen Endpunkt der Arbeiten festlegen lassen. „Die drei Bauabschnitte in anderthalb Jahren zu bewältigen, ist schon ein strammes Programm“, sagt Steag-Sprecher Florian Adamek.

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Eine Straßenfräse bearbeitet den Untergrund auf der Oberschlesienstraße in der Nähe des Kulturzentrums Storp 9 (buntes Haus im Hintergrund).
Eine Straßenfräse bearbeitet den Untergrund auf der Oberschlesienstraße in der Nähe des Kulturzentrums Storp 9 (buntes Haus im Hintergrund). © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die Steag wolle das Fernwärmenetz, ausgehend von der sechs Kilometer langen Osttrasse, in den kommenden 15 Jahren auf 90 Kilometer ausbauen – um deutlich mehr Bürger mit klimafreundlicher Heizenergie zu versorgen und so die CO2-Bilanz der Stadt zu verbessern. Laut Steag könne Fernwärme so rechnerisch auf bis zu 20.000 Haushalte verteilt werden. Dadurch könne der Ausstoß von CO2 im Essener Osten um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Dafür gibt es Fördermittel: „Die Europäische Union und das Land Nordrhein-Westfalen fördern den Bau der Osttrasse mit rund acht Millionen Euro“, heißt es dazu in einer Mitteilung der Steag.

Die unterirdischen Fernwärme-Leitungen sind bis zu 80 Zentimeter dick

In Huttrop würden in den nächsten Monaten bis zu 80 Zentimeter starke Leitungen unter der Erde verlegt. Die sechs Kilometer lange Fernwärme-Hauptleitung bestehe eigentlich aus zwei parallel verlaufenden Leitungen. In einem Rohr werde das heiße Waser zu den Kunden geleitet, in dem anderen gelange das genutzte, abgekühlte Wasser zum Einspeisepunkt zurück.

Für die Bürger – Anwohner und Verkehrsteilnehmer – werden die Arbeiten trotz enger Absprache mit den städtischen Behörden mit Einschränkungen verbunden sein. Das werde sowohl die Befahrbarkeit der Straßen betreffen, als auch die Nutzung von Parkplätzen, da unter anderem Baumaterial gelagert werden müsse. „Eine komplette Straßensperrung ist nicht geplant“, so Steag-Sprecher Florian Adamek. Bei Problemen können sich die Bürger per E-Mail an die Projektleitung unter fernwaerme-ausbau@steag.com wenden.