Essen. Essens Sozialdezernent Peter Renzel geht einmal im Monat auf Tour durch soziale Einrichtungen in der Stadt: Am Donnerstag geht’s um die Pflege.

Ob Wohnungslose, psychisch Kranke oder Senioren – Essens Sozialdezernent Peter Renzel ist qua Amt für sie zuständig. Damit er verschiedene Hilfsangebote kennenlernt, damit er hört, welche Sorgen Betroffene und Mitarbeiter plagen, geht er einmal im Monat auf Tour. An diesem Donnerstag widmet sich sein Themen-Tag der Pflege.

Start ist um sieben Uhr mit einem Fachgespräch in seinem Büro, um 8.30 Uhr steht im Unperfekthaus die Eröffnung des Essener Pflegetages an. „Da sind viele Pflegefachkräfte, so dass ich mit Mitarbeitern und Experten ins Gespräch kommen kann.“

Hindernisse für ausländische Fachkräfte abbauen

Anschließend geht es ins Katholische Pflegeheim St. Georg in Heisingen, das gute Erfahrungen mit der Integration von ausländischen Pflegekräften sammle. Hat nicht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dieser Tage Fachkräfte in Mexiko angeworben? „Das ist auch in Essen ein großes Thema“, sagt Renzel. Wiewohl hier die meisten nicht aus Mittelamerika stammen, sondern aus Osteuropa. Auch für sie müsse man bürokratische Hindernisse abbauen, sagt Renzel, daran arbeite bereits ein Runder Tisch.

Am Donnerstag muss Renzel nun weiter nach Steele, ins Maximilian-Kolbe-Haus, das Kurzzeitpflege anbietet, von da nach Rüttenscheid zu einer Wohngemeinschaft des Pflegenetzwerkes und weiter ins Haus Grotehof in Frohnhausen. Dort werden Menschen betreut, die im Wachkoma liegen oder schwerst mehrfach beeinträchtigt sind, also eine besondere Pflege brauchen.

Er erlebt, welche langen Leidenswege mancher gehen muss

Als Sozialdezernent wolle er sich einen umfassenden Überblick verschaffen, aber auch als Bürger habe er in der eigenen Familie erlebt, welches lange Leidenswege mancher im Alter gehen muss, „und welche Hürden die Angehörigen nehmen müssen, um das passende Angebot zu finden“.

Und so besucht er am Donnerstag noch in Altenessen den ambulanten Pflegedienst Lipski und Schmidt sowie das Evangelische Fachseminar für Pflegeberufe in Holsterhausen, wo man sich auf die neue Ausbildung vorbereitet. Viel Programm, und am liebsten hätte Renzel abends noch eine weitere Station angesteuert: Die Demenz-Experten vom Haus Berge in Bergeborbeck kann er aus organisatorischen Gründen erst am Freitag besuchen. „Eigentlich packe ich immer alles in den einen Themen-Tag. Das ist ein sehr wertvolles Format, weil ich so viele Anstöße von den Menschen bekomme. Gleichzeitig möchte ich auch Wertschätzung für ihre wichtige Arbeit zeigen.“

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Auch 2020 will Peter Renzel daher seine Themen-Tage fortsetzen, vielleicht ein wenig abgewandelt: „Gut möglich, dass ich auch mal eine Hospitation in einem solchen Bereich mache.“