Essen. Jury kürt Preisträger des Planungswettbewerbs für Neugestaltung des Regattabereiches am Baldeneysee. 2020 soll gebaut werden.
Die geplante Neugestaltung des Regattabereichs am Baldeneysee nimmt langsam, aber sicher konkrete Formen an. Fest steht: Die Tage der Tribüne aus den 1930er Jahren sind gezählt.
Im Rahmen eines von der Stadt ausgelobten Wettbewerbs hat die Jury jetzt die Preise vergeben. Acht Planungsbüros waren zuvor aufgefordert worden, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Areal zwischen dem Gelände des Etuf im Westen und den Bootshäusern östlich des Regattahauses als „Eingangstor zum Baldeneysee“ ansprechend gestaltet werden könnte.
Sieben Büros folgten der Aufforderung und reichten Entwürfe ein. Bemerkenswert: Das Preisgericht unter dem Vorsitz des Dortmunder Architekten und Stadtplaners Kunibert Wachten kürte keinen Erstplatzierten. Dies sei nicht ungewöhnlich, betonte Essens Baudezernentin Simone Raskob, die der Jury angehörte. Vergeben wurden ein zweiter Preis und zwei dritte Preise, zwei Büros erhielten für ihre Arbeiten Anerkennungen. Alle Preisträger wurden laut Raskob aufgefordert, ihre Entwürfe nachzubessern. Details zu den Arbeiten will Raskob noch nicht verraten. Nur soviel: Alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge sehen einen Abriss und Neubau der Tribüne vor. Die Entwürfe sollen der Öffentlichkeit vom 26. September bis zum 8. Oktober in einer Ausstellung im Regattahaus an der Freiherr-vom-Stein-Straße vorgestellt werden.
Die Regattatribüne soll auch außerhalb der Wassersportsaison zum Verweilen einladen
Mit den drei Bestplatzierten will die Verwaltung nun in Verhandlungen treten. Sind diese abgeschlossen, wird die Politik entscheiden, wer den Planungsauftrag für die Neugestaltung erhält. Der Neubau einer Tribüne, die sowohl den Ansprüchen der Wassersportvereine genügt als auch zum Verweilen einladen soll, wenn keine Wettbewerbe stattfinden, soll nur ein erster Schritt sein. „Unser Ziel ist, bis Ende 2020 zu bauen. Aber das ist schon sehr ehrgeizig“, sagt Simone Raskob.
Die weiteren Schritte sollen im Idealfall „Schlag auf Schlag folgen“, so Franz-Josef Ewers, Geschäftsführer der Weißen Flotte und „See-Manager“ in Personalunion. Dass während der Wassersportsaison mit bis zu 70 Veranstaltungen gebaut wird, darf als ausgeschlossen gelten. Es bliebe stets ein Zeitfenster zwischen Ende September und Mai.
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Die Vorgaben der Stadt sind klar: Tribüne, Regattahaus und Regattaturm sollen auch in Zukunft ein Ensemble bilden. Der Regattaturm bliebe unangetastet; er soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Gedankenspiele gibt es über einen Neubau neben dem Regattahaus als Standort des Olympiastützpunktes.
Die Stadt wünscht sich eine barrierefreie Anbindung zum S-Bahnhof Hügel
Mehr Grün und mehr Freiflächen soll es geben. Die Zufahrt zum Regattabereich, wo sich der Verkehr an sonnigen Wochenenden oft staut, soll neu gestaltet werden, zum S-Bahnhalt Hügel wünscht sich die Stadt eine barrierefreie Anbindung.
Zwei der drei bestplatzierten Planungsbüros schlagen den Bau einer „Parkpalette“ vor. Die 275 Stellplätze ließen sich so auf zwei Ebenen verteilen, ein Teil des heutigen Parkplatzes könnte als Freifläche neu gestaltet werden.
Ob es so kommt, steht unter einem Finanzierungsvorbehalt. Bis auf Planungsmittel hat die Politik noch kein Geld für die Neugestaltung des Regattabereichs freigegeben. Der Planungswettbewerb hatte 200.000 Euro gekostet. Eine neue Tribüne sei „für ein paar Hunderttausend Euro“ nicht zu haben, heißt es.