Essen. Das Mähboot ist erst seit Mitte August im Einsatz, denn die „Wasserpest“ sprießt nicht so stark wie sonst. Für Probleme sorgen dafür Algen.

Später als in den vergangenen Jahren hat der Ruhrverband auf dem Essener Baldeneysee mit dem Abmähen der sogenannten Wasserpest begonnen.

Wie der Wasserversorger am Donnerstag mitteilte, war die „Nimmersatt“ erstmals in der diesjährigen Wassersportsaison am 12. August ausgelaufen, um zwischen dem Hafen der Weißen Flotte am Hardenbergufer und dem Vogelschutzgebiet Wasserpflanzen abzumähen. Diese waren so weit herangewachsen, dass sie den Wassersport beeinträchtigten, die Wasseroberfläche hatten die Pflanzen aber noch nicht erreicht.

Die „Ernte“ fiel mit 120 Kubikmetern pro Woche gering aus

Entsprechend gering fiel die „Ernte“ aus: Durchschnittlich wurden pro Woche drei 40-Kubikmeter-Container mit Grünzeug befüllt. Zum Vergleich: Fährt das Mähboot durch dicht bewachsene Flächen, kann es in der gleichen Zeit bis zu zehn Containerladungen pro Woche abmähen. In Absprache mit der Interessengemeinschaft Baldeneysee wird bis auf weiteres erst einmal nur weiter flussabwärts gemäht. Der Bereich der Regattabahn sei bisher von Bewuchs weitgehend frei geblieben.

Als Grund für das vergleichsweise geringe Wachstum hatte der Ruhrverband bereits zu Beginn der Saison drei kleine Hochwasser im Januar, Februar und März ausgemacht, welche junge Pflanzen mit sich gerissen hatten.

Seit der dritten Augustwoche sprießen Wasserpflanzen auch vom Hafen der Weißen Flotte weiter flussabwärts. Der Eindruck, es handele sich auch hier um eine zusammenhängende Pflanzendecke täusche jedoch. Es handele sich vielmehr um einzelne, aus unterschiedlichen Pflanzen bestehende Inseln, auf denen sich fadenförmige Grünalgen ausgebreitet haben.

Wie der Ruhrverband weiter erläutert, sind die Zellkolonien dieser Algen von einer gallertartigen Hülle umgeben, die sich durch die Sonneneinstrahlung mit Sauerstoff füllt und deshalb tagsüber auf der Wasseroberfläche schwimmt. So entstehe der Eindruck, es handele sich um eine bewachsene Fläche. Nachts, wenn der Sauerstoff aufgebraucht ist, sinken die Algen ab.

Die Algen sollen mit Blick auf Essener Segelwoche abgeharkt und eingesammelt werden

Das Mähboot könne gegen den Algenbewuchs nichts ausrichten. Die Pflanzen können laut Ruhrverband nur abgeharkt und eingesammelt werden. Mit Blick auf die Essener Segelwoche und nachfolgende Regatten im September und Oktober soll dies nun geschehen.

Erste Erfolge zeigt laut Ruhrverband das Anpflanzen von konkurrierenden Gewächsen, die der „Wasserpest“ Platz und Licht zum Wachsen nehmen sollen. Die im Herbst des vergangenen Jahres auf Testflächen gesetzten Armleuchteralgen hätten das Frühjahrshochwasser überdauert und breiten sich aus. Mit welchem Effekt, will der Ruhrverband weiter beobachten.

Der Einsatz eines sogenannten Rollenpflückers ebenfalls im vergangenen Jahr habe hingegen keine nachhaltigen Effekte gezeigt.