Essen. . Neuer Bahntrassen-Radweg zweigt von der Rheinischen Bahn ab und führt bis zur Bottroper Straße. Dafür ist neue Brücke über der Pferdebahnstraße nötig.

Der Radschnellweg RS 1 zählt zu den Prestigeprojekten des Ruhrgebiets – erst recht im „Grüne Hauptstadt“-Jahr 2017. Aber auch längs dieser zwischen Mülheim und Essen bereits befahrbaren „Radautobahn“ tut sich was: zum Beispiel an der unteren Pferdebahnstraße, wo bald das Teilstück eines neuen Rad- und Gehweges namens „Grünzug Zangenstraße“ angeschlossen wird.

Ein ehrgeiziges Projekt, das in drei Bauabschnitten den Radweg „Rheinische Bahn“ zunächst mit dem Bahnhof Altenessen und danach mit dem Welterbe Zeche Zollverein verbinden soll. Ein Grünzug für Spaziergänger, Radfahrer und andere Erholungssuchende, der insbesondere die Quartiere in Altenessen-Süd lebenswerter machen könnte.

Die Schäden an der alten Güterbahn-Brücke über der Pferdebahnstraße sind unübersehbar. Weil sich die Sanierung nicht mehr lohnt, muss sie abgerissen werden.
Die Schäden an der alten Güterbahn-Brücke über der Pferdebahnstraße sind unübersehbar. Weil sich die Sanierung nicht mehr lohnt, muss sie abgerissen werden. © FUNKE Foto Services

„Im ersten Abschnitt verbinden wir die Rheinische Bahn mit der Bottroper Straße“, sagt Hermann-Josef Steins, der Radwegeplaner bei „Grün & Gruga“. Etwa 650 Meter wird dieses asphaltierte Teilstück lang sein. Es führt über die Pferdebahnstraße hinweg auf den Damm der alten Kruppschen Ringbahn und – wenn auch kurz, so doch landschaftlich reizvoll – durch einen Teil des Segerothparks. Der angenehme Effekt: Radfahrer, die das neue Sportbad am Thurmfeld ansteuern, können es dann auf vorteilhafte Weise erreichen.

Brücke über der Pferdebahnstraße wird abgerissen

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Die Tage der alten Brücke über der Pferdebahnstraße, über die in der Blütezeit der „Gussstahlfabrik Fried. Krupp“ unzählige Güterzüge einst Waggons voller Kohle und Stahl zogen, sind längst gezählt. „Die Sanierung der Brücke lohnt sich nicht mehr“, sagt Steins, „deshalb wird sie abgerissen und durch eine neue ersetzt.“ Vorgesehen ist ein flacher Ersatz mit rotem Geländer und Trägern aus Anthrazit, dieselben Farbtöne, die der Regionalverband Ruhr auch bei den Radbrücken der „Rheinischen Bahn“ verwendet.

Seitdem die Kruppsche Ringbahn ausgemustert ist, ist die Schotter-Trasse mit den rostigen Schienen in einen regelrechten Dornröschenschlaf verfallen. „In den Wintermonaten wird die Trasse gerodet, so dass wir mit dem Brückenbau in der ersten Hälfte 2017 beginnen können“, fügt der Radwege-Planer an. Der Auftrag an die Unternehmen werde noch in diesem Jahr vergeben. Brücken, weiß Steins, zählen bei neuen Radwegen stets zu den kostspieligsten Elementen. Man hofft, den ersten Abschnitt des „Grünzugs Zangenstraße“ noch vor Ende 2017 fertigstellen zu können.

Ebenfalls in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres soll eine weitere Radbrücke entstehen: die über den Berthold-Beitz-Boulevard. Verantwortlich dafür ist der Regionalverband Ruhr. Die Brücke wird eine der größten in Essen sein und die einzige Lücke im Radschnellweg 1 zwischen den Zentren von Essen und Mülheim schließen.