Essen. Zufahrtsstraßen zum Seaside Beach am Baldeneysee waren nach dem Smag Sundance Festival vermüllt. Die Stadt erklärt das mit einem Missverständnis.
Über 12.000 zumeist junge Leute feierten am Samstag beim „Smag Sundance Festival“ auf dem Gelände des Seaside Beach am Baldeneysee zum wiederholten Male eine gelungene Strandparty – mit weniger schönen Begleiterscheinungen. Tags drauf war die Freiherr-vom-Stein-Straße, die Zufahrt zum Festival, übersät mit Müll. Die Lerchenstraße entlang des Baldeneysees sah nicht besser aus. Die wenigen Abfalleimer quollen über, auf dem Gehweg drumherum: Getränkedosen, Plastikflaschen und Verpackungen. Immerhin hatte man sich die Mühe gemacht, den Unrat rund um die viel zu kleinen Behälter zusammenzuschieben.
Die Zufahrtsstraßen am Baldeneysee tauchen gar nicht im Reinigungsverzeichnis der Stadt auf
Ein Reinigungstrupp der Entsorgungsbetriebe, der das Zeug weggeräumt hätte, war indes nicht zu sehen. Der Grund: Die Freiherr-vom-Stein-Straße taucht gar nicht im Straßenreinigungsverzeichnis auf, lediglich die Abfalleimer entlang der Parkplätze werden regelmäßig geleert – immer dienstags und donnerstags. Und an der Lerchenstraße wird gerade mal der obere Teil gereinigt, einmal wöchentlich von der Heisinger Straße bis zum Ende der Bebauung. Beide Straßen lägen außerhalb des geschlossenen Ortsbildes, eine Reinigungspflicht bestehe laut Satzung deshalb nicht, heißt es bei der EBE. Und einen Reinigungsauftrag, der darüber hinausgehen würde, hatten die Entsorgungsbetriebe laut Sprecherin Bettina Hellenkamp nicht erhalten.
Das darf man überraschend finden, nicht nur was das Smag Sundance Festival angeht. Ist doch am Baldeneysee und den Zufahrtsstraßen dorthin an Wochenenden viel Betrieb, wenn das Wetter mitspielt.
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Dass mehrere tausend Partygäste zum Smag Sundance Festival anreisen würden, war bekannt
Bei Großveranstaltungen obliegt es üblicherweise dem Veranstalter, dafür zu sorgen, dass nachher sauber gemacht wird, erläutert eine Stadtsprecherin. Das gelte für das Veranstaltungsgelände, aber in Absprache mit der Stadt auch für die Zuwege. Dass zum Smag Sundance mehrere tausend Partygäste anreisen würden, war bekannt. Das Festival hat sich längst weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Die letzten verbliebenen Tickets gingen an der Tageskasse weg. Vor dem Eingang und entlang der Uferpromenade war ein Reinigungstrupp im Auftrag von Seaside-Beach-Betreiber Holger Walterscheidt im Einsatz. Dass es dabei blieb, bezeichnete eine Stadtsprecherin am Montag als Missverständnis zwischen der Stadt als Genehmigungsbehörde und dem Veranstalter. Die Reinigung entlang der Lerchen- und der Freiherr-vom-Stein-Straße werde umgehend nachgeholt. Dass es beim nächsten Konzert besser läuft, können Stadt und Veranstalter noch in diesem Sommer unter Beweis stellen, wenn Mark Forster, Fanta 4 oder Alligatoah am See auftreten.