Essen. Die Essener IT-Firma will sich am Beitz-Boulevard konzentrieren. Deshalb hat der Ex-Möbelhändler Kröger dort für Opta data ein Bürohaus gebaut.
Fast 50 Jahre Wachstum haben ihre Spuren hinterlassen: Der im Gesundheitsbereich tätige IT-Dienstleister Opta data ist mittlerweile über neun Standorte im Stadtgebiet verteilt. Keine guten Voraussetzungen für Synergien und Kommunikation also. Deshalb haben die Firmenchefs Mark Steinbach und Andreas Fischer entschieden, aus den heute neun in Zukunft nur noch zwei Standorte in Essen zu machen. Es heißt also neu bauen und zusammenziehen.
Den ersten Schritt dahin hat Opta data jetzt vollzogen. In einem neu errichteten Bürogebäude im Kröger Büropark am Berthold-Beitz-Boulevard/Ecke Bamlerstraße ist seit wenigen Tagen die gesamte IT des Unternehmens untergebracht. Für 400 Mitarbeiter entstanden neue Arbeitsplätze. „Auch wenn noch ein einige Zeit vergehen wird, bis wir nur noch zwei Standorte haben, ist das ein erster wichtiger Schritt“, betonte Mark Steinbach am Montag bei der Schlüsselübergabe.
Opta data wurde 1970 gegründet
Dessen Vater Peter Steinbach hatte das Unternehmen 1970 in Essen gegründet und zu einem führenden IT-Unternehmen ausgebaut. Opta data wickelt für Kunden aus dem Gesundheitsbereich die Abrechnung mit den Krankenkassen ab. Mit diesem Geschäft ist das familiengeführte Unternehmen in den fünf Jahrzehnten stark gewachsen. Zuletzt schrieb die Gruppe einen Umsatz von 185 Millionen Euro und beschäftigte 2600 Mitarbeiter, darunter allein in Essen fast 1700.
Am Berthold-Beitz-Boulevard soll sich künftig das Geschäft des Unternehmens bündeln und ihm auch neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnen. So hat Opta data im Kröger-Büropark in der Vergangenheit bereits Gebäude angemietet. Nun kam mit der Schlüsselübergabe am Montag ein weiteres hinzu. Gleichzeitig baut Opta data nur wenige Meter entfernt auf eigenem Grund und Boden eine neue Hauptverwaltung. Diese entsteht am traditionellen Sitz des Unternehmens - am Berthold-Beitz-Boulevard 514. Baustart für den ersten Abschnitt, der in anderthalb Jahren fertig sein soll, war vor wenigen Wochen.
Ex-Möbelunternehmer Kröger ist Investor für neuen Bürokomplex
Während in diesem Fall Opta data selbst als Investor und Bauherr auftritt, hatte für die Immobilie im Kröger-Büropark der ehemalige Möbelunternehmer Franz-Josef Kröger diese Rolle inne. Ihm gehört das Gelände in Altenessen seit 1989. Damals sahen die Pläne Krögers allerdings vor, auf dem alten Kruppgelände ein Möbelhaus, eine Verwaltung und ein Lager zu errichten. Mit der Entwicklung des benachbarten Gewerbegebietes M1 ließ sich dies aber nicht mehr umsetzen und so baute Kröger sein Möbelhaus an der Hans-Böckler-Straße. Das Gelände an der Bamlerstraße entwickelte er zu einem Büropark. Neben Opta data sitzen dort zur Zeit der ADAC, der Postzusteller Postcon und der Sanitärhändler ISG.
Kröger sieht sein aktuelles Investment für den Mieter Opta data, das er nach eigenen Bekunden ohne Bankenfinanzierung gestemmt hat, als Bekenntnis zu seiner Heimatstadt Essen. „Die erneute Investition am Standort Berthold-Beitz-Boulevard verdeutlicht einmal mehr meine enge Verbundenheit zu meiner Heimatstadt“, erklärte der 86-Jährige. Kröger hatte 2014 sein Möbelhaus an XXXL Lutz verkauft, auch seine Ehefrau Ute Kröger-Rück veräußerte damals ihr Möbelimperium an die XXXL-Gruppe. Das Family Office Kröger-Rück ist seither aber weiter in Immobilien tätig. Unter anderem gehört ihm die Unternehmenszentrale von Brenntag.
Unterdessen hob Oberbürgermeister Thomas Kufen die Entwicklung am Standort hervor, die exemplarisch für den Wandel in Essen steht: Dort, wo früher Krupp und Stahl waren, ist mit Opta data ein IT-Unternehmen im für Essen heute bedeutenden Gesundheitsbereich ansässig.