Essen. S(ch)ichtwechsel auf Zollverein: Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat am Freitag Besucherzentrum, Denkmalpfad und Portal der Industriekultur eröffnet. Für einen ersten Vorgeschmack erwartet die Besucher an diesem Wochenende eine Menge kostenloses Programm.
Vorgeschmack hat es genug gegeben; jetzt ist das erste Stück Kulturhauptstadt auszukosten. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers eröffnete am Freitag auf Zollverein das umgebaute Besucherzentrum, das Portal der Industriekultur und den Denkmalpfad Zollverein. Zum Kennenlernen gibt es Samstag und Sonntag jede Menge kostenloses Programm.
Region hat kulturell vieles zu bieten
„Arbeiten wir gemeinsam daran, dass Kultur und Kreativität zur Marke Nordrhein-Westfalens wird.“ Das Kulturhauptstadtjahr eröffne die Möglichkeit, der Welt zu zeigen: „Wir haben kulturell so viel zu bieten wie nur wenige andere Regionen in Europa.“ Das Besucherzentrum, das Portal der Industriekultur und den Denkmalpfad bezeichnete Rüttgers als „drei zentrale Attraktionen der Metropole Ruhr für die Kulturhauptstadt 2010 und für die Zeit darüber hinaus.“
Jahrelang hatten Land, Stadt, Stiftung Zollverein, der Regionalverband Ruhr und die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe um die Verteilung der immer höher steigenden Umbaukosten für die Kohlenwäsche und der künftigen Betriebskosten gerungen. Die Einigung werde reiche Früchte tragen, sagte der Ministerpräsident voraus: Kunst und Kultur böten Auswege aus der Wirtschaftskrise. Sie seien Voraussetzung dafür, dass die Wirtschaft boome. Deshalb investiere NRW gerade in schwierigen Zeiten in die Kultur. Das Kulturhauptstadtjahr, rechnete Rüttgers vor, lasse das Land sich 120 Millionen Euro kosten, 50 Millionen davon sind EU-Mittel.
Multimediale Infos zur Metropole Ruhr
Das Besucherzentrum auf Zollverein ist in den letzten Wochen nochmals umgebaut worden und ist das erste von insgesamt fünf Besucherzentren der Kulturhauptstadt. Von Januar bis März 2010 sollen weitere Zentren in den Städten Bochum, Dortmund, Duisburg und Oberhausen eröffnen. Alleinstellungsmerkmal bleibt Deutschlands längste freistehende Rolltreppe. Besucher werden mündlich und multimedial über das Kulturhauptstadt-Programm informiert und in die Infrastruktur der Metropole Ruhr eingewiesen.
Nebenan präsentiert das Portal der Industriekultur in einer Flözlandschaft, aus der Bildschirme herausragen, die Route der Industriekultur mit den ehemaligen und heutigen Nutzungen. In den beiden Rundeindickern, die schon bei der ersten Fotoausstellung in der Kohlenwäsche Hingucker waren, laufen der Panoramafilm Ruhr 360 Grad“ und Präsentationen der Kulturhauptstadt-Projekte. Von dort aus führt ein neuer Steg auf dem Denkmalpfad durch die erhaltenen Riesen-Maschinen, die durch Projektionen wieder ans Laufen gebracht werden.