Essen. Universitäten, Fachhochschulen und Institute beteiligen sich mit Projekten, Veranstaltungen und Forschungen am Kulturhauptstadtjahr 2010.

Immer wieder Osthaus. Der kunstsinnige Bankiers-Sohn entwickelte zum Ende des 19. Jahrhunderts den großen „Folkwang-Gedanken”, die Idee, dass Leben und Künste versöhnbar seien. Dieser Gedanke umschließt nach Ansicht der Organisatoren der Kuturhauptstadt 2010 auch die Wissenschaft. So berufen sich auch die Hochschulen und Forschungsinstitute der Region auf den großen Verbinder und Kulturvordenker Osthaus in ihren Plänen, die Wissenschaft im Kulturhauptstadtjahr zu präsentieren. Denn die Wissenschaft kann helfen bei der Suche der Region nach einem neuen Gesicht – und dem Weg in die Zukunft.

So variieren die zahllosen Veranstaltungen, Vorlesungen, Tagungen, Aktionen und Projekte, die die Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungsinstitute anbieten werden, ein Grundthema: Wie lebt man im Ruhrgebiet, wie war es damals, wie ist es heute und wie wird es werden? Wie kann die Ruhrmetropole aussehen und wie kann man sie gestalten? Angesprochen sind da Bereiche wie Arbeit, Verkehr, Alter, Bildung, Klima, Wohnen, Wissenschaft. „Was wir vorhaben: eine weltoffene Selbsterforschung unter Beteiligung der Menschen”, sagt Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts. Beispielhaft genannt sei die internationale Tagung „Metropole im Wandel” am 11. und 12. Januar auf der Zeche Zollverein, wo ein Weg in die Energiewende aufgezeigt werden soll.

Das Jahr der Kulturhauptstadt ist Studenten und Forschern schon jetzt gute Gelegenheit, ihr Wissen zu bündeln, neue Ideen zu entwickeln, gemeinsame Vorhaben zu beginnen. Was dabei herauskommt – wer weiß das schon? Hauptsache, der Geist im Revier bleibt rege – ganz im Sinne von Karl Ernst Osthaus.