essen. . Rund 3500 Kinder aus Essen haben noch keinen Kita-Platz. Etwa 1000 Betreuungsplätze sind noch offen. Die Vergabe ist am 1. August abgeschlossen.
Tausende Eltern in Essen bangen noch um einen Kita-Platz. Nachdem die Anmeldungen über das Portal Little Bird abgeschlossen sind, hat die Stadt bislang 4006 Betreuungsplätze vergeben – davon 2783 an Kinder unter drei Jahren und 1223 an Kinder über drei Jahren.
In diese Zahlen eingerechnet sind sowohl die abgeschlossenen Verträge als auch die Reservierungen. Damit hat das Jugendamt bislang etwa 80 Prozent der freiwerdenden Plätze vergeben. Rund 1000 sind noch offen.
218 Plätze über den Familienpunkt
Allerdings: Es gibt auch noch 8746 offene Vormerkungen in Little Bird, die sich auf 3528 Kinder verteilen, die bislang weder eine Zu- noch eine Absage bekommen haben. Heißt: Dreieinhalbtausend Kinder sind bislang noch nicht untergekommen und nur ein Drittel von ihnen hat noch Chancen auf eine Betreuung ab dem 1. August.
„Es kann aber sein, dass manche Eltern einen Vertrag direkt mit einem freien Träger abgeschlossen haben und nicht über das Portal gegangen sind“, gibt Stadtsprecherin Jasmin Trilling zu bedenken. Das allerdings sollte die Ausnahme sein.
Vergabe ist erst am 1. August komplett beendet
Komplett beendet sei die Vergabe erfahrungsgemäß erst am 1. August. „Das ist ein dynamisches Verfahren ohne Stichtag“, sagt Trilling. Deswegen könne die Stadt noch nicht konkret sagen, wie viele Kinder letztlich tatsächlich ohne Betreuung bleiben. Zudem würden ab Mai noch 218 Plätze über den Familienpunkt vergeben.
Dort gehen die Rechtsansprüche ein, die Eltern geltend gemacht haben. Aktuell gibt es noch 918 offene Rechtsansprüche für Kinder über drei Jahren und 1003 für unter Dreijährige. Ab dem vollendeten ersten Lebensjahr haben Kinder einen Anspruch auf eine Betreuung in einer Kita oder Tagespflege, ab dem dritten Geburtstag muss die Stadt einen Kita-Platz vorhalten. Die Rechtsansprüche datieren zum Teil aber noch aus dem Vorjahr – manche Eltern warten bereits seit August 2018 auf eine Betreuung für ihr Kind.
„Die Wut unter den Eltern steigt“
„Die Situation für viele ist fürchterlich“, sagt Carolin Claas, Leiterin des Jugendamtselternbeirats. „Man kann nichts mehr planen.“ Immer mehr Eltern beharrten auf ihrem Rechtsanspruch – notfalls auch mit Klagen. „Die Wut unter den Eltern steigt“, sagt Claas.
Hinzu komme die Problematik, dass viele Eltern ihre Kinder gerne zu einer Tagesmutter geben würden, aber Sorge haben, zwei Jahren später das leidige Prozedere wieder durchzumachen, wenn das Kind drei Jahre alt ist und nicht mehr bei der Tagesmutter bleiben kann. Da ist ein Kita-Platz sicherer.