Essen-Rüttenscheid. . Wieso wurden zuletzt 22 der beliebten Bäume gefällt? Und wo stehen sonst noch japanische Zierkirschen in Essen? Fragen und Antworten zum Thema.

Jetzt blühen sie wieder in voller Schönheit – die japanischen Zierkirschbäume auf der Rüttenscheider Straße. Die letzten Fällungen von 20 Bäumen in der vergangenen Woche haben erneut Fragen aufgeworfen. Wir versuchen an dieser Stelle, die passenden Antworten zu geben.

Warum wurden 22 der rund 180 Kirschbäume gefällt?

Weil sie alt und krank waren. Sie wurden bei der Umgestaltung der Rüttenscheider Straße (1987 – 1991) gepflanzt und werden im April ersetzt durch entsprechende Bäume, die schon eine gewisse Größe haben, also nicht durch fragile Jungbäume.

Warum gilt die Rüttenscheider Straße eigentlich als grundsätzlich ungünstig für eine Baum-Bepflanzung.

Weil die Bäume eigentlich nicht genug Platz und Licht haben. Das gilt sowohl fürs Wurzelwerk als auch für die Baumkronen. Auch die vielen Autos tun den Bäumen nicht gut; viele der Zierkirschen werden regelmäßig durch Lieferverkehr beschädigt.

Zierkirschen stehen nicht nur in Rüttenscheid

Sind die Rüttenscheider Zierkirschen die einzigen ihrer Art im Stadtgebiet?

Keineswegs. Allein im Grugapark, sagt Martin Gülpen, Abteilungsleiter, stünden neun verschiedene Arten der japanischen Zierkirsche („Prunus serrulata“). Sie gehört, botanisch betrachtet, übrigens zur Familie der Rosengewächse.

Warum blühen manche Zierkirschen auf der Rüttenscheider jetzt in voller Pracht und andere nicht?

Das liegt tatsächlich am sehr unterschiedlichen Zustand der Bäume. Bevor die Zierkirschen gepflanzt wurden, gab es auf der Rüttenscheider Straße vor allem nur die Sumpfeichen, die jetzt noch stehen.

Wo steht eigentlich die Tafel, die an den Spender der Bäume erinnert?

Am Rüttenscheider Stern, direkt vor dem Eis-Pavillon von „Gioia“, erinnert seit fünf Jahren eine Tafel an Tadashi Nakamura. Er war einer der ersten Japaner im Ruhrgebiet, kam 1954 nach Essen, blieb bis 1962 und auch nach seiner Rückkehr nach Japan Rüttenscheid und Essen eng verbunden. Er spendete Ende der Achtziger Jahre die Bäume, und nach Angaben von Rolf Krane (Interessengemeinschaft Rüttenscheid) gehört es ins „Reich der Legenden“, dass Nakamuras Bäume an mehreren Stellen im Stadtgebiet verteilt wurden. Sicher ist nur, dass die Zierkirschen in Rüttenscheid das Werk von Nakamura sind. Er starb 2009.