Essen-Holsterhausen. . Statt Vergangenem hinterherzutrauern, sollten Händler und Eigentümer an der Gemarkenstraße nachhaltige Themen als Chance erkennen.

Der Einzelhandel in Holsterhausen macht es sich zu einfach, wenn er den Autoverkehr zum Heilsbringer für den Erfolg der Gemarkenstraße hochstilisiert. Seit Jahren wird die Einbahnstraßen-Regelung beweint und als Anfang vom Niedergang der einst erfolgreichen Einkaufsstraße angesehen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass viele Haus-Eigentümer entlang der Einkaufsstraße bei Investitionen an und in den Gebäuden eher sparsam waren. Auch bei der Auswahl der Mieter wurde in manchen Fällen eher auf die schnelle Einnahme als eine nachhaltige Bereicherung für den Stadtteil geachtet.

Fachgeschäft für Stadtwandel kann Vorreiter sein

Dabei gibt es in Holsterhausen Bemühungen, den Stadtteil für die Zukunft aufzustellen. Das Fachgeschäft für Stadtwandel ist ein solches Beispiel. Die Gemarkenstraße kann sich neu erfinden – und zukunftsweisende Themen wie Nachhaltigkeit und Mobilität besetzen. Junge Unternehmen und Händler könnte das ebenso anlocken wie neue Kunden.

Eine Fahrradstraße schließt den Autoverkehr nicht aus, sie räumt ihm nur keinen Vorrang mehr ein. In einem so verdichteten Stadtteil ist es doch von Vorteil, wenn man bequem und schnell auf zwei Rädern von A nach B kommt. Kritiker sollten dem Projekt eine Chance geben – und endlich aufhören, um Vergangenes zu trauern.