Essen. . Die mal als Aussichtspunkte gedachten Plattformen auf der Brehm-Insel in Essen-Werden werden zur unendlichen Geschichte. Nun wird nachgebessert.

Die Geschichte um die umstrittenen Holz-Plattformen auf der Werdener Brehm-Insel droht zu einer unendlichen zu werden. Derzeit sind Arbeiter von Grün und Gruga damit beschäftigt, eine der beiden Plattformen barrierefrei zu machen, der Boden vor der Plattform wird entsprechend begradigt. Und vorher hatte man zusätzliche Planken montiert: Die Plattformen drohten sonst zum Sicherheits-Risiko zu werden. So sahen es zumindest Ortspolitiker.

Viel Häme und Spott für Plattformen

Im Sommer 2018 waren die beiden Plattformen für jeweils 15.000 Euro montiert worden – eine zeigt in Richtung Neukircher Mühle nach Norden, die andere liegt gleich gegenüber vom Eingang der Brehm-Insel an der Ruhr. Es gab viel Häme und Spott für die Installationen, deren Sinn und Zweck sich bei weitem nicht jedem Bürger erschloss. Bemängelt wurde stattdessen die grobe Ausführung mit verzinkten Füßen – und barrierefrei waren die Aussichtsplattformen auch nicht.

Damals noch mit Stufe und ohne zweitem Geländer: Die Plattform, die in Richtung Neukircher Mühle zeigt, im Herbst 2018.
Damals noch mit Stufe und ohne zweitem Geländer: Die Plattform, die in Richtung Neukircher Mühle zeigt, im Herbst 2018. © Stenglein

Dabei waren die Plattformen das vorläufige Ergebnis einer Planung, die bis ins Jahr 2013 zurückgeht: „Wir wollten Bänke, die von der Brehm-Insel hinausweisen auf das Umfeld“, erklärt Bezirksbürgermeister Michael Bonmann. „Doch aus Naturschutz-Gründen konnten wir die Bänke nicht so installieren, wie wir das vorhatten.“ Untersagt wurden Betonier- und Plattierarbeiten am Inselrand. Deshalb der Kompromiss: Zwei Plattformen, die auf Füßen stehen.

Sind Plattformen ein Sicherheitsrisiko?

Im Oktober 2018 gab es erste, laut geäußerte Kritik: „Wir haben wahrscheinlich nicht gut genug erklärt, wozu die Plattformen da sein sollen“, räumt Bonmann jetzt ein. Und die Politiker stellten bei einem Ortstermin im Herbst fest: So, wie die Plattformen jetzt da stehen, können sie nicht bleiben. „Wir fürchteten“, erinnert sich Daniel Behmenburg, SPD-Fraktionschef in der örtlichen Bezirksvertretung, „dass ein Kind unter dem Geländer hindurchfällt oder ein Kinderwagen den Abhang hinunter ins Wasser rollt.“

Kostenrahmen bleibt gleich

So sind jetzt an beiden Plattformen zusätzliche Planken in niedrigerer Höhe montiert worden. Der Kostenrahmen, versichert Michael Bonmann, bleibe bestehen. Das gelte auch die Sitzgelegenheiten, die noch auf den Plattformen installiert werden sollen. Wann die jedoch montiert werden, ist immer noch offen. Behmenburg: „In dem Projekt scheint ein wenig der Wurm drinzustecken.“

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Die Ortspolitiker sind fest davon überzeugt, dass die Plattformen irgendwann beliebt sein werden – spätestens dann, wenn sie auch für Kleinkunst-Veranstaltungen oder ähnliches genutzt werden können. Die Gespräche laufen, heißt es.