Essen. . Dietrich Grönemeyer gilt als prominentester Arzt Deutschlands. Vor der Messe Ruhr-Medicinale verrät er, was man gegen Rückenschmerzen tun kann.

Arzt mit prominentem Namen, Bestseller-Autor, Ruhrgebietsmensch: Prof. Dietrich Grönemeyer. Der 66-Jährige gilt außerdem als Erfinder der Ruhr-Medicinale. Am Sonntag, 24. Februar, bringt er zum zweiten Mal in Essen Bürger und Mediziner bei der Gesundheitsmesse im Ruhrturm zusammen (10 bis 17 Uhr). Anlass für ein Interview.

Was werden die Besucher von Ihnen als Ideengeber der Messe am Veranstaltungstag selbst miterleben?

Prof. Dietrich Grönemeyer: Gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und Professor Thomas Budde werde ich die Ruhr-Medicinale eröffnen. Um 14 Uhr halte ich einen Vortrag mit dem Titel „Das Kreuz mit dem Kreuz“. Da geht es darum, was man der Wirbelsäule und dem Rücken alles Gutes tun kann. In einem Gespräch mit der ehemaligen NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, die jetzt die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse leitet, und mit Professor Gustav Dobos von den Kliniken Essen-Mitte um 16 Uhr diskutieren wir dann darüber, ob man Naturheilkunde und Schulmedizin als Einheit sehen sollte.

Hört man sich um, gewinnt man leicht den Eindruck, dass halb Deutschland unter Rückenschmerzen leidet.

Das ist tatsächlich so. In diesem Moment haben etwa 40 Prozent der Menschen mit Rückenproblemen zu tun. Betroffen sind auch junge Leute. Etwa 70 Prozent der Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren haben schon mindestens ein Mal in ihrem Leben unter Rückenschmerzen gelitten. Oft scheint das Handy wichtiger zu sein als sportliche Betätigung. Uns Menschen fehlt Bewegung, aber auch Entspannung. Wir sollten häufiger fröhlich sein, selbst aktiv werden und das Leben genießen.

Wie wirkt sich denn ein intensiver Handy-Konsum auf das körperliche Wohlbefinden aus?

Die nach vorne geneigte Haltung beim Bedienen des Smartphones übt Druck auf den Nacken aus. Man sagt, dass ein Handynacken der Vorläufer des Buckels sein kann. Kommt der Druck der Gesellschaft obendrauf, nehmen die gesundheitlichen Beschwerden zu. Die Probleme können sich bei persönlichen und sonstigen Sorgen weiter verstärken, denn der Rücken ist ein psychosomatisches Organ.

Was empfehlen Sie, um Rücken und Nacken zu entlasten?

Das Wichtigste ist, Abwechslung in den Alltag zu bringen und nicht zu lange in einer einzigen Haltung zu verharren. Ein Wechsel aus Sitzen, Stehen und Laufen ist ideal. Für die Büroarbeit empfehle ich höhenverstellbare Schreibtische, an denen man zwischendurch auch im Stehen arbeiten kann. Oder man nutzt am Arbeitsplatz einen Pezziball zum Sitzen.