Essen. . Bei der ersten Ruhr-Medicinale vernetzen sich Anbieter aus der Region. Profitieren sollen die Patienten. Bekannte Redner zum Auftakt im Ruhrturm.

Ein Eisbär vor dem Ruhrturm? Die Besucher mussten am Sonntag schon zwei Mal hinsehen, um zu erkennen, dass es sich bei dem Etwas mit dem weißen Fellmantel doch um einen Hund handelte. Um einen bedeutenden Hund, denn er rettet Menschenleben.

Das Tier und seine Herrchen vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) gaben vor dem Eingang an der Huttropstraße einen Vorgeschmack, was die Besucher auch drinnen erwartete: Aktionen rund um die Gesundheit. Es war der Tag der ersten Ruhr-Medicinale, der Medizinmesse für jedermann.

Nächste Station am 22. April Gelsenkirchen

„Medizin zum Anfassen“, nennt Winfried Book von der Dachmarke „Essen gesund vernetzt“ den Aktionstag, der im Ruhrturm seine Premiere feierte und von hier auf eine Reise durch weitere Ruhrgebietsstädte geschickt werden soll. Nächste Station: Gelsenkirchen am 22. April. „Wir möchten die Gesundheitsangebote in der Region zu einer Medizin-Metropole Ruhr verbinden. In Essen sind wir gut versorgt, dennoch kann die Expertise des gesamten Ruhrgebiets zusammen für den Patienten nur ein Gewinn sein“, sagt Book. Ruhr-Medicinale-Veranstalter Emrich Welsing geht so weit, dass er von einer Gesundheitshauptstadt Ruhr träumt, „nach dem Vorbild der Kulturhauptstadt Ruhr.2010“.

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Einen Schritt aufeinander zu haben sie gestern im Ruhrturm definitiv gemacht. Ernährungsberater und Ärzte, Therapeuten und Anbieter von Orthopädie- und Medizintechnik. Die Hochschule für Berufstätige mit ihrem Studiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ und der DRK-Hausnotrufdienst. Und das alles in Anwesenheit der Bevölkerung, die diese kleine Publikumsmesse nutzte, um sich fortzubilden. Wie sollte der richtige, rückenschonende Bürostuhl aussehen? Wie lange muss ich täglich lachen, um mich wohl zu fühlen? Und wie funktioniert noch einmal die Herzmassage, wenn es um Leben und Tod geht?

Es war auch die Chance, prominenten Rednern zuzuhören und Fragen loszuwerden. Beispielsweise an Moderator Werner Hansch, der nicht nur von Sport etwas versteht, sondern sich auch mit dem Thema Alzheimer beschäftigt – spätestens seit sein Freund, der ehemalige Schalke-Manager Rudi Assauer, daran erkrankt ist.

Grönemeyers Rücken-Tipps

Professor Dietrich Grönemeyer, einer der bekanntesten Ärzte des Ruhrgebiets und auch Deutschlands, hatte den ersten Anstoß für eine Ruhr-Medicinale gegeben. Er beschäftigte sich Sonntag in seinem Vortrag mit wichtigen Tipps für einen gesunden Rücken und stellte klar, wie gerne er die Idee einer langfristigen engen Zusammenarbeit der verschiedenen Anbieter aus dem Bereich Gesundheit mag.

Eine entscheidende Frage kann übrigens ganz klar beantwortet werden: „Wer morgens 60 Sekunden die Mundwinkel nach oben zieht, stimuliert seinen Körper und schenkt sich Freude. Man kann das Lachen lernen“, sagt Lachyoga-Trainerin Kathrin Reinz.