Essen. . Nach gut einem Jahr in Essen zieht der Deutschland-Chef der Burger-Kette Five Guys Bilanz. Und er verrät neue Pläne für Dortmund und Düsseldorf.

Auch ein Barack Obama würde in Essen glücklich satt werden. Der ehemalige Präsident der USA zählt zu den bekanntesten Anhängern der Burger von „Five Guys“. Was Obama in seiner Heimat schon lange an jeder zweiten Ecke bestellen kann, gibt es seit gut einem Jahr auch in Essen. Liebhaber der amerikanischen Ess-Kultur waren aus dem Häuschen, als die Kette im Dezember 2017 ihre Filiale im Einkaufszentrum Limbecker Platz eröffnet hat. Nun kam Five Guys-Deutschlandchef Jörg Gilcher hierher zurück, um Bilanz zu ziehen und gut gelaunt zu verkünden: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Wir sind mit dem Standort happy.“

Konkurrenz zu McDonald’s und Burger King

Dabei stand Essen unter besonderer Beobachtung. Die Filiale sollte zeigen, ob dem von McDonald’s und Burger King gesättigten Ruhrgebiet auch der teurere Konkurrenz-Burger (Basis-Version ab ca. 8 Euro) schmeckt. Der Limbecker Platz als Testläufer für Neueröffnungen auch in den Nachbarstädten.

Jörg Gilcher ist Deutschlandchef von „Five Guys“. Er sagt: „
Jörg Gilcher ist Deutschlandchef von „Five Guys“. Er sagt: „ © Stefan Arend

Beobachter waren damals verwundert, dass nicht etwa zunächst Metropolen wie Berlin, Köln oder München mit den Burgern zum Selbstzusammenstellen versorgt wurden, sondern Essen. Inzwischen gibt es auch im Oberhausener Shoppingtempel Centro eine Niederlassung, und Jörg Gilcher verriet jetzt im Gespräch mit dieser Redaktion: „Wir suchen im Ruhrgebiet intensiv nach weiteren möglichen Standorten. Wir möchten gerne in Dortmund eröffnen und zwei Filialen in Düsseldorf.“

Eine Filiale in Dortmund, zwei „Five Guys“ in Düsseldorf geplant

In Düsseldorf, wo auch die Verwaltung von Five Guys Deutschland ihren Sitz hat, seien die Altstadt und die Innenstadt im Bereich Schadowstraße/Kö-Bogen interessant.

„In Essen machen wir mehr Umsatz als erwartet“, sagt Gilcher. Ganz genau in die Kasse lässt er sich nicht schauen. Aber immerhin hat er diese Zahlen mitgebracht: 9,3 Millionen Euro habe der Gesamtumsatz deutschlandweit im vergangenen Jahr betragen. „Hauptsächlich haben wir das mit den Filialen in Frankfurt und Essen erreicht, das waren die beiden ersten, die eröffnet hatten.“ 3000 Burger gehen allein in der Essener Filiale jede Woche über die gekachelte Theke.

Dem Essener Gast schmecken Champignons besonders gut

Und noch etwas: Der Essener Gast ist ein Freund von Champignons. „Die wurden gerade zu Anfang ungewöhnlich oft von den Kunden ausgewählt.“ Five Guys unterscheidet sich von vielen anderen Burger-Anbietern darin, dass die Besucher ihr Brötchen selbst zusammenbauen können. Am Anfang stehen nur das blanke Brot und der Fleischklops. Für einen festen Preis können so viele weitere Zutaten dazukommen, wie der Kunde wünscht. Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Chilis und so weiter. Besonders die Erstbesucher würde das dazu verleiten, die Variante „All the way“ zu ordern, was so viel heißt wie: Von allem etwas, bitte. Doch im Laufe der Besuche finde jeder seinen Lieblingsburger und der sei meist nur mit einigen ausgewählten Zutaten belegt.

Ja, so der Deutschland-Chef, zum Konzept gehöre auch der Wiedererkennungswert. Das Essen solle überall verlässlich gleich schmecken, und die Filialen sollten ähnlich eingerichtet sein. Wer sich hier umsieht, entdeckt eine offene Theke, hohe Tische ebenso wie Sitzbänke, dazu eine farbliche Gestaltung, die gut zur Portion Pommes passt. Rot und Weiß, so wie Ketchup und Majo. Und die Beleuchtung? Hell, fast grell. Dennoch, versichert Jörg Gilcher, säßen gerade Familien durchaus gerne länger hier zusammen.

>>BALD NEU BEI „FIVE GUYS“

  • Veränderungen werden bei der Burgerkette „Five Guys“ sorgfältig geplant. Neu wird demnächst sein, dass die Getränke-Station mit einer Smartphone-App gesteuert werden kann.
  • Die Cola kann schon jetzt an der Station mit verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Vanille oder Früchten individualisiert werden.
  • Wer einmal seine perfekte Mischung gefunden hat, soll diese demnächst in der App speichern und an der Misch-Station so leichter steuern können.