Essen. . Wende im Fall um Transplantationen am Uni-Klinikum: Die Staatsanwaltschaft hat den Haftbefehl gegen den Direktor der Klinik aufgehoben.
Der Haftbefehl gegen den Direktor der Klinik für Transplantationschirurgie am Uniklinikum Essen ist aufgehoben worden. Dies hat die Staatsanwaltschaft am Montagabend mitgeteilt.
Der Mediziner war verdächtigt worden, in den Jahren 2012 bis 2015 an sechs Patienten medizinisch nicht indizierte Lebertransplantationen durchgeführt zu haben. Zu diesem Ergebnis war ein früheres Gutachten gekommen. Doch nun gibt es eine Wendung in dem Fall: Ein weiteres Gutachten stelle das erste Gutachten in Frage, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Staatsanwaltschaft sieht derzeit keinen dringenden Tatverdacht
Die Staatsanwaltschaft sieht nach eigenen Angaben derzeit keinen dringenden Tatverdacht mehr für eine „vorsätzliche Schädigung von Leib und Leben der betroffenen Patienten“.
Eine abschließende Bewertung der beiden Gutachten werde beim Abschluss der Ermittlungen erfolgen, erklärte die Behörde.
Die Ermittlungen dauern an – dabei gehe es auch um den „Verdacht von Verstößen gegen das Transplantationsgesetz (Dokumentations- und Mitteilungsverstöße)“, so die Staatsanwaltschaft. Im Zuge der Ermittlungen sollen nun weitere Patientenakten durch den zweiten Sachverständigen ausgewertet werden.