Essen-Werden. . Es gibt einen gemeinsamen Antrag von CDU und SPD in der Bezirksvertretung IX. Dabei geht es nicht bloß um fehlende Toiletten. Die Einzelheiten.

Das Gelände rund um das ehemalige Flüchtlingsheim im Löwental befindet sich nicht erst seit dem Kälteeinbruch der vergangenen Tage quasi in einer Winterstarre. Hier tut sich seit geraumer Zeit nichts. Die Fraktionen von CDU und SPD bringen deshalb das Thema „Zeitplan für dringende Maßnahmen im Löwental“ in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung IX am Dienstag, 29. Januar, zum wiederholten Male auf die Tagesordnung.

Der gemeinsame Antrag sei von der Hoffnung getragen, „dass die Verwaltung nicht nur die offensichtlichen Probleme wie Müllentsorgung und Toiletten angeht, sondern überhaupt ein Konzept für dieses Naherholungsareal vorlegt“, sagt Daniel Behmenburg, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung.

Kita soll 2022 errichtet werden

Der Abriss des seit längerem eingezäunten alten Vereinsheims „Tümmler“, das bereits verfallen ist, soll vorangetrieben werden. Die Wiederherstellung von acht Parkplätzen in diesem Bereich sei endlich zu realisieren, mahnen die Bezirkspolitiker an.

Unweit davon steht eine Flüchtlingsunterkunft, die vor 30 Jahren schon Russlandaussiedler beherbergt hatte und in der zuletzt Flüchtlinge u.a. aus Syrien untergebracht waren: Die Stadt möchte dort 2022 eine neue Kindertagesstätte errichten, die Entscheidung dazu fiel bereits vor knapp einem Jahr. Bezirksbürgermeister Michael Bonmann: „Konkrete Planungen hat die Verwaltung dazu bislang nicht vorgelegt. Es gibt bisher noch keinen Investor.“ Überlegungen, dort ein Hotel zu errichten (ein Wunsch u.a. des Werdener Werberings) erteilte die Verwaltung zuletzt in der September-Sitzung des Gremiums eine Absage.

Der Bezirksbürgermeister führte sodann mit der Fachverwaltung Gespräche, in denen er Alternativ-Standorte für die Kita aufzeigte: am Kardinal-Hengsbach-Haus bzw. auf dem „Tümmler“-Grundstück. „Aber keiner davon kam für die Verwaltung nicht in Frage.“

CDU und SPD sehen Entwicklungspotenzial

CDU und SPD sehen in dem Gelände im Löwental viel Entwicklungspotenzial – wenn man die Park & Ride-Parkplätze am S-Bahnhof miteinbeziehe, sagt Daniel Behmenburg. „Diese Lage an der Ruhr ist nicht nur zu Zeiten des Pfingst-Open-Airs ein Anziehungspunkt für Besucher.“ Doch verdreckte Liegewiesen, Ratten auf dem Gelände, fehlende öffentliche Toiletten – und immer wieder Parkplatznot schreckten nicht nur Bewohner des Stadtteils, sondern auch Ausflügler ab. Der Bau eines externen Sanitärgebäudes, das vor allem an den Wochenenden geöffnet sein müsse, und eben die acht Parkplätze an der Stelle des Clubheims seien daher dringend notwendig, so Behmenburg.

Was auf diesem Gebiet alles realisiert werden könnte, Behmenburg wünscht sich dazu externe Fachleute: „Die könnten aus einer anderen Perspektive einfach mal auf das Gelände schauen.“ Idealerweise sollte dies zeitnah geschehen, damit im Löwental 2020 nicht immer noch Winterstarre herrscht.

>> Parkplatzsituation in Werden insgesamt verbessern

Die Bezirksvertretung bittet die Verwaltung, schnellstmöglich einen Zeitplan für das Löwental vorzulegen und auch die Ratsausschüsse zu informieren. Ferner sollen Ideen für eine Verbesserung des Parkangebotes in Werden entwickelt werden.

Die Sitzung der Bezirksvertretung IX findet statt am Dienstag, 29. Januar, ab 16 Uhr im Saal des Rathauses Kettwig, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1.