Essen. . Ein Arschleder als Stall und die Geburt des Jesuskindes unterm Förderturm: Eine Krippenausstellung in der Marktkirche erinnert an den Bergbau.

„Bergmanns Weihnacht“ lautet das Motto der Krippenausstellung, die der Ökumenische Arbeitskreis „Essen Krippenland“ in der Marktkirche eröffnet hat: Zum Ende des Bergbaus im Ruhrgebiet präsentiert der Arbeitskreis Krippenszenen, die an die harte Arbeit unter Tage erinnern.

Ende 2018 schließt das Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop – damit endet die jahrhundertelange Geschichte des Ruhrbergbaus. Aus diesem Anlass zeigt die Ausstellung in der Marktkirche Krippen, die alle in irgendeiner Form mit dem Thema Bergbau verknüpft sind. Der Bergbau hat nicht nur die Landschaft und den Alltag der Menschen bis heute tiefgreifend geprägt, sondern auch in den Krippen, die hier in der Region entstanden sind, deutliche Spuren hinterlassen.

Jesuskind wird unter dem Förderturm geboren

Unter den Gästen beim Auftakt waren auch Superintendentin Marion Greve, Dompropst Thomas Zander und der neue Stadtdechant des Katholischen Stadtdekanats, Jürgen Schmidt (v.li.).
Unter den Gästen beim Auftakt waren auch Superintendentin Marion Greve, Dompropst Thomas Zander und der neue Stadtdechant des Katholischen Stadtdekanats, Jürgen Schmidt (v.li.). © Alexandra Roth

Die in der Marktkirche präsentierten Krippen zeigen ungewohnte Interpretationen der Heiligen Nacht: Alltagsgegenstände aus dem Bergbau wurden oft zu Krippenelementen umfunktioniert oder die Kohle selbst zur Krippe bearbeitet. Verpackungen von Weihnachts-Briketts zeigen Krippendarstellungen. Das Jesuskindes wird direkt unter dem Förderturm geboren.

Auch die Privatkrippe des ersten Bischofs des Ruhrbistums, Kardinal Franz Hengsbach, hat einen engen Bezug zum Bergbau: Beim Krippenbau verwendete Materialien sind vor allem Holz und Kohle. Arschleder, Grubenlampen und Werkzeuge bereichern die Szenerien.

Krippenweg in der Essener City bis zum 6. Januar

Öffnungszeiten: Die Ausstellung in der Marktkirche kann montags bis freitags von 10.30 bis 13.30 und von 15 bis 18 Uhr, an den Adventssamstagen von 12 bis 18 Uhr sowie unmittelbar vor und nach den Gottesdiensten und Konzerten besichtigt werden – der Eintritt ist frei.

Auch die übrigen Stationen des Krippenweges durch die Essener Innenstadt sind wieder einen Besuch wert: Bis zum 6. Januar werden die 50 Krippen an verschiedenen Stationen in der Essener Innenstadt gezeigt. Alle Informationen zu Standorten und Öffnungszeiten gibt es hier.