Essen. . 2017 erhielten im Gesundheitsamt Essen 24 Personen ein positives HIV-Ergebnis. Im Internet ruft die Aidshilfe Essen zu Solidarität auf.
Der erste Dezember steht für den Kampf gegen Aids. Weltweit sind die Menschen an diesem Tag aufgerufen, ihre Solidarität mit von HIV betroffenen Menschen zu zeigen. „Das Thema HIV ist mittlerweile aus einer tabuisierten Ecke gerückt. Heute gilt es Flagge zu zeigen für Solidarität“, sagt OB Thomas Kufen.
Ziel der Stadt sei es, die Angebotsstruktur rund um die Thematik weiter auszubauen. Bei einem positiven HIV-Ergebnis gebe es in Essen „eine Struktur, die greift“, so der Oberbürgermeister. „Mit dem Netzwerk in Essen und der Expertise am Universitätsklinikum sind wir die Nummer eins in Westdeutschland“, so Kufen.
In 20 Minuten zum Testergebnis
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Zu der Angebotsstruktur in Essen zählt eine anonymer und kostenloser HIV-Schnelltest im Gesundheitsamt Essen. Dieser Test zeigt bereits nach 20 Minuten ein Ergebnis an. „Jährlich werden im Gesundheitsamt 2500 Menschen zu HIV beraten und untersucht“, sagt Sabine Wentzky, HIV-Koordinatorin im städtischen Gesundheitsamt. „24 Personen erhielten 2017 ein positives Ergebnis.“
Laut dem Robert-Koch-Institut leben in Deutschland geschätzt 11.000 Menschen, die nichts von ihrer HIV-Infektion wissen. Dabei ist ein frühzeitiger Zugang zu den Therapiemöglichkeiten wichtig. „Je früher ich von meinem Status weiß, desto besser“, sagt Maik Schütz. Denn HIV-Positive sind unter wirksamer Therapie kein Übertragungsrisiko mehr.
HIV-Selbsttest für zuhause
Mitmachaktionen zum Welt-Aids-Tag
Essener Bürger sind aufgerufen, sich in sozialen Netzwerken mit Bildern zu positionieren und Solidarität mit Menschen mit HIV zu zeigen.
Mit gutem Beispiel voran gehen etwa die Band KUULT, die Polizei Essen und Spieler von Rot-Weiß Essen. Auch die Handballer von TuSEM beteiligen sich.
Infos zur Aktion finden Sie unter aidshilfe-essen.de oder auf der Facebookseite der Aidshilfe.
Eine auf Ansteckungsängsten begründete Ausgrenzung in der Gesellschaft sei deshalb unbegründet. Gleichzeitig führt eine späte Diagnose zu erheblichen Komplikationen im Therapieverlauf – bis hin zum Ausbruch der Immunschwächekrankheit Aids.
Doch die Angst vor Ausgrenzung durch ein positives Testergebnis hindert einige, sich selbst Klarheit über den Status zu verschaffen. Um die Hürden weiter herabzusetzen, bieten seit kurzer Zeit Apotheken und Drogeriemärkte den HIV-Selbsttest für zuhause an.