Berlin . Sie können verhindern, dass infizierte Menschen andere anstecken: Die HIV-Selbsttests für Zuhause sind ein längst überfälliger Schritt.
Die Angst vor Aids begleitet die Deutschen seit mehr als 30 Jahren. Doch
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, in den 80er-Jahren, als die Diagnose „HIV-positiv“ wie ein Todesurteil wirkte. Je größer das Wissen über das Virus und seine Übertragung, je erfolgreicher die Therapien, desto größer wird auch das Gefühl, seine lebensbedrohliche Wirkung unter Kontrolle zu haben.
Fühlt sich deswegen heute mancher schon zu sicher? Noch immer stecken sich jedes Jahr mehr als 3000 Menschen mit HIV an – und das, obwohl die allermeisten von ihnen wissen, wie man sich vor einer Infektion schützt. Und noch immer gibt es viele, die andere anstecken, weil sie gar nicht ahnen, dass sie ansteckend sind, oder es nicht wahrhaben wollen. Und die davor zurückscheuen, sich Klarheit zu verschaffen. Auch deshalb, weil sie unangenehme Fragen fürchten – von Ärzten, Behörden oder Beratungsstellen.
Freigabe ist ein sinnvoller und zeitgemäßer Schritt
In vielen anderen europäischen Ländern gibt es deswegen längst HIV-Schnelltests für Zuhause. Auf diese Weise bekommen Menschen, die wissen wollen, ob sie sich angesteckt haben, anonym und diskret Antwort. In Deutschland dagegen waren viele Experten lange Zeit skeptisch: Ein Test ohne Beratung? Eine schwere Diagnose ohne sofortige Hilfsangebote? Das schien vielen unmöglich.
Doch inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt - und am Ende überwogen die Vorteile der Selbsttests: Sie können verhindern, dass infizierte Menschen andere anstecken. Und sie können verhindern, dass infizierte Menschen an AIDS erkranken. Mit Selbsttests lassen sich im besten Fall gerade diejenigen erreichen, die bislang kein anderes Hilfsangebot erreicht. Es ist deswegen richtig, dass diese Tests künftig in Deutschland frei verkäuflich sein sollen. Das ist ein sinnvoller und zeitgemäßer Schritt. Die Angst vor Aids wird dadurch nicht aus Deutschland verschwinden. Aber sie wird kontrollierbarer.