Essen. . Der Paketdienst DHL macht Tempo, seine Flotte in Essen auf Elektro umzustellen. Erstmals ist jetzt der neue Streetscooter Work XL im Einsatz.
Der Pakethersteller DHL rüstet sich bereits für ein drohendes Dieselfahrverbot in weiten Teilen der Stadt. Das Tochterunternehmen der Deutschen Post will im Weihnachtsgeschäft 20 neue Elektro-TransporterStreetscooter Work XL einsetzen. Die ersten 13 sind jetzt in der Zustellbasis an der Graf-Beust-Allee in Stoppenberg an den Start gegangen. Damit ist Essen eine der ersten Städte, in denen DHL die neuen Groß-Transporter auf die Straße bringt. Auch die Zustellbasis in Stoppenberg ist bewusst gewählt. Denn von dort aus liefert DHL Pakete vor allem in die Innenstadt und angrenzende Stadtteile aus; ein Gebiet also, das hauptsächlich von einem Fahrverbot betroffen wäre.
Freilich hätte DHL seine Flotte ohnehin in den kommenden Jahren immer mehr auf Elektro-Fahrzeuge umgestellt. Das ist erklärtes Unternehmensziel. Doch nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtes Gelsenkirchen seien Städte wie Essen nun besonders im Fokus, dort E-Transporter einzusetzen, so eine Sprecherin.
Meiste Fahrzeuge sind noch als Diesel unterwegs
In der Zustellbasis an der Graf-Beust-Allee sind bereits 42 kleinere E-Scooter stationiert. Nur noch 20 Transporter haben Dieselmotoren. Ob es gelingt, all diese noch bis Mitte nächsten Jahres, wenn ein mögliches Fahrverbot in Kraft träte, auszutauschen, ist noch offen. Denn auch andere Städte in Ballungsräumen hätten Begehrlichkeiten, betonte die Sprecherin. Ziel von DHL sei es, bis zum Jahr 2025 bundesweit 70 Prozent aller Fahrzeuge auf Elektromobilität umzustellen. In Essen könnte die Quote dann schon höher liegen. Eine ambitionierte Aufgabe. DHL liefert in Essen Pakete mit rund 220 Fahrzeugen aus. Angesichts der derzeit knapp 60 E-Transporter sind die meisten also noch mit Diesel unterwegs.
Ein Dieselfahrverbot würde DHL aber auf andere Weise treffen. „Schließlich werden die Pakete täglich von Dorsten mit großen Lkw nach Essen gebracht, bevor sie weiter verteilt werden“, betonte die zuständige Abteilungsleiterin Andrea Wojtyniak. Allein die Zustellbasis in Stoppenberg fahren täglich sieben große Lkw an. Deshalb sei auch die DHL dringend auf Ausnahmegenehmigungen angewiesen, betonte sie. Zudem appellierte sie an die Stadt, bessere Bedingungen für E-Transporter zu schaffen, seien es Busspuren, die diese mit benutzen dürfen oder extra Haltepunkte an viel befahrenen Straßen.