Sie sind zwar leicht zu überhören, aber nicht mehr zu übersehen – die neuen knallgelben Kastenwagen der DHL mit Elektroantrieb. 37 sogenannte „Street-Scooter“ sind in Essen für das Tochterunternehmen der Deutschen Post unterwegs. Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in Rellinghausen und Huttrop, in Frillendorf, Rüttenscheid, Stoppenberg und Schonnebeck werden Pakete damit CO2-frei zugestellt.

Sie sind zwar leicht zu überhören, aber nicht mehr zu übersehen – die neuen knallgelben Kastenwagen der DHL mit Elektroantrieb. 37 sogenannte „Street-Scooter“ sind in Essen für das Tochterunternehmen der Deutschen Post unterwegs. Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in Rellinghausen und Huttrop, in Frillendorf, Rüttenscheid, Stoppenberg und Schonnebeck werden Pakete damit CO2-frei zugestellt.

Essen, die Grüne Hauptstadt Europas, sei damit ganz weit vorne, sagt Niederlassungsleiter Karl-Heinz Behrens. In den kommenden zwei bis drei Jahren will die DHL ihren kompletten Fuhrpark auf Elektromobile umstellen. Bundesweit sind 2500 Fahrzeuge der Marke Eigenbau im Einsatz; weil die Automobilindustrie kein Interesse zeigte, entwickelte die DHL den Scooter gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen auf eigene Rechnung. Das war vor dem Dieselskandal. Mittlerweile sei das Interesse auf Seiten der Hersteller gewachsen. Ein Nachfolgemodell mit größerem Fassungsvermögen bringt die DHL gemeinsam mit Ford aufs Band.

Auch Kunden und Passanten reagieren neugierig, berichtet Darius Spodymek, seit 26 Jahren Fahrer bei der Deutschen Post. Das Fahrgefühl im Street-Scooter vergleicht er mit einem Auto-Scooter auf dem Kirmesplatz. Der Kastenwagen beschleunigt rasant, ist überraschend wendig und benötigt mit 4,70 Metern Länge weniger Platz fürs Parken. Obacht heißt es in der Fußgängerzone, denn das E-Mobil nähert sich nahezu geräuschlos.

Die Andienungszeiten hat die Stadt eigens für die umweltfreundlichen Fahrzeuge ausgedehnt, von 11 auf 13 Uhr. Davon soll nicht nur die DHL Tochter profitieren, sondern auch jeder andere Lieferdienst, der auf Elektroantrieb setzt. Aktuell ist die Post-Tochter der Konkurrenz mehr als eine Kühlerlänge voraus. Der Imagegewinn hat seinen Preis. Das Fassungsvermögen ist etwa nur halb so groß wie das eines Diesel-Transporters, weshalb die Scooter in der DHL-Basis an der Graf-Beust-Allee nachladen müssen. Den zusätzlichen Aufwand für Personal und Logistik beziffert Niederlassungsleiter Karl-Heinz Behrens auf bis zu 800 000 Euro pro Jahr.

Aus Sicht der Stadt Essen sind die E-Transporter ein Mosaikstein im Bemühen, die Schadstoffbelastung zu senken. Damit auch Privatpersonen auf Elektrofahrzeuge umsteigen, soll das Netz an Ladesäulen möglichst schnell wachsen. Denn noch sind E-Autos seltene Ausnahmen auf den Straßen. Unter den 342 284 in Essen zugelassenen Fahrzeugen waren mit Stand 1. September nur 275 E-Mobile. Das sind 0,08 Prozent.