essen-Kettwig. . Weil bei Bohrungen wasserführende Schichten auf dem Gelände gefunden wurden, musste der Abriss des Petershofs verschoben werden.
Anfang Mai wurde der Petershof an der Hauptstraße komplett ausgeräumt, und Ende Juni sollten dort die Bagger anrollen – doch bislang ist nichts passiert.
Warum sich der Abriss verzögert, und warum die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Laurentius noch nicht mit dem geplanten Bau des neuen Gemeindezentrums und der 28 Seniorenwohnungen beginnen konnte, erklärt auf Nachfrage dieser Zeitung Tobias Leidinger.
Umfangreiche Umplanungen nötig
Der Kettwiger ist stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands und von Beginn an eng mit dem Projekt vertraut. „Uns hat ein erneutes Bodengutachten, das wir in Auftrag gegeben haben, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Während das erste Gutachten quasi grünes Licht gab, wurde bei den Bohrungen für ein zweites Gutachten entdeckt, dass es auf dem Gelände deutlich wasserführende Schichten gibt. Das ist natürlich auch ein großes Problem für die Statik. Und somit waren für die Gründung des künftigen Gemeindezentrums umfangreiche Umplanungen notwendig.“
Geplant waren u.a. sogenannte Doppelparker mit Hydraulik im Tiefgeschoss – „das geht jetzt nicht mehr“, sagt Tobias Leidinger. Und auch in Sachen Aufzug muss noch einmal neu gedacht werden.
Verlorene Zeit ist gut investiert
Wieso das erste Gutachten zu dem Schluss kam, dass es bei dem Projekt keine Probleme mit Wasser geben werde, und nach der zweiten Expertise „die Techniker uns das Stoppschild zeigten“, kann sich der Kettwiger auch nicht erklären. Eigentlich wurde die zweite Bohrung nur vorgenommen, um das Ergebnis der ersten zu bestätigen – „aber wir sind froh, dass diese Probleme jetzt aufgetaucht sind und nicht während der Bauarbeiten. So hat die notwendige Umplanung sicherlich enorme Mehrkosten verhindert. Auch wenn es nun etwas teuer wird, sind wir nicht im roten Bereich. Die Zeit, die wir dadurch verloren haben, war letztendlich gut investiert.“
Jetzt ist die Kettwiger Gemeinde erst einmal optimistisch, „dass es bald losgeht“. Voraussichtlich Ende September oder Mitte Oktober könne mit der Einrichtung der Baustelle und dem Abriss des alten Petershofs begonnen werden.
Besonders der künftige Saal ist von großer Bedeutung
Drei bis vier Monate wird sich der ursprüngliche Zeitplan dann verschoben haben. 2020 als Jahr der Fertiggestellung bleibt trotzdem gesetzt.
Für die Kettwiger wird besonders der Saal des künftigen Pfarrzentrums Petershof von großer Bedeutung sein. Mit Bestuhlung wird der mehrfach teilbare Raum 150 Gästen Platz bieten, ohne Bestuhlung passen rund 400 Menschen in den Saal.
Seitdem 2011 die drei katholischen Pfarreien fusioniert haben, mangelt es nämlich im Stadtteil an passenden Versammlungs- und Veranstaltungsräumen.