Essen. . Die Stadt Essen will Brautpaaren künftig auch die Philharmonie und das Stadion anbieten. Allerdings kann die Miete dort ganz schön ins Geld gehen.
Die Politik wollte Hochzeitspaaren in Essen gern mehr ungewöhnliche Orte für Trauungen anbieten. Doch aus der langen Liste der Vorschläge ist nicht viel übrig geblieben. Lediglich das Alte Rathaus Heisingen soll in den offiziellen Traukalender aufgenommen werden. Das geht aus einer Vorlage der Verwaltung hervor, über die nächste Woche der zuständige Fachausschuss des Stadtrates beschließen soll.
Einen Pferdefuß gibt es aber auch da: Mit dem Angebot in Heisingen sollen aus Kostengründen gleichzeitig die Trautermine im Rathaus in Kettwig ausgedünnt werden. So sollen dort u.a. nur noch an drei statt sieben Samstagen im Jahr Trauungen stattfinden.
Auf der langen Liste, die die Politik der Verwaltung zur Prüfung aufgetragen hatte, standen 14 potenzielle Trau-Orte: das Stadion Essen, das Maschinenhaus auf der Zeche Carl, die Philharmonie, Schloss Hugenpoet, das Kirchengebäude „Zur Schmerzhaften Mutter Maria“ in Fischlaken, das Kamillushaus in Heidhausen, das Romanische Haus in der Gruga, das Alte Rathaus Heisingen, das Rathaus Stoppenberg, die Burgruine Burgaltendorf, der Deilbachhammer, der Kupferdreher Bahnhof, die Alte Lohnhalle in Kray sowie der Steeler Stadtgarten. Orte mit angeschlossener Gastronomie fielen jedoch schon allein aus Wettbewerbsgründen heraus.
Immerhin aber will die Stadt Hochzeiten im „Weißen Saal“ der Philharmonie und in der „Sparkassen“- Loge im Stadion für zwei Jahre testweise ermöglichen. Allerdings müssen Paare dort tief in die Tasche greifen. Denn bei diesen Orten handelt es sich nicht um Gebäude im Eigentum der Stadt. Die Miete, die dort fällig wird, müssen deshalb die Brautpaare tragen und die ist teils happig.
Mindestens 350 Euro Miete für die Philharmonie
In der Philharmonie verlangt die Grundstücksverwaltung Essen (GVE) rund 2400 Euro Saalmiete für einen Trautag. Bei maximal sieben Eheschließungen pro Tag kämen immerhin noch fast 350 Euro Miete auf jedes Paar zu. Sind es weniger Paare, die sich für einen Termin anmelden, wäre es entsprechend mehr. Nicht ganz so teuer ist die Miete für die „Sparkassen-Lounge“ im Stadion. Die Stadion-Betriebsgesellschaft SBG verlangt nach Angaben der Stadt knapp 1280 Euro. Auf sieben Paare umgerechnet, würde die Nutzung immer noch mit jeweils 183 Euro zu Buche schlagen.
Da die Stadt aufgrund der hohen Zusatzkosten derzeit nicht abschätzen kann, wie viele Paare diese Angebote tatsächlich nutzen werden, soll es zunächst den Test geben. Die Stadt will die Heiratswilligen im Vorfeld auf die jeweiligen Sonderkosten hinweisen.