Rüttenscheid. . Im Viertel zwischen Krankenhaus und Messe starten die Arbeiten für mehrere Neubau-Projekte. Eine Anwohnerin fürchtet die Zunahme des Parkdrucks.

Im Viertel rund um die Messe rücken in den nächsten Wochen immer mehr Bagger an: So ist seit Montag die Köndgenstraße gesperrt, in der die Vivawest den Rest der verbliebenen Altimmobilien abreißt. Ist der Abbruch der Häuser nahe der Alfredstraße bereits abgeschlossen, läuft aktuell die Entkernung der Häuser an der Köndgenstraße 6 und 9. Sie sollen in den nächsten Wochen abgerissen werden.

Während der gesamten Bauzeit bleibt die Seitenstraße gesperrt, voraussichtlich bis Oktober 2020. Dann ist die Fertigstellung der fünf Häuser mit insgesamt rund 70 Mietwohnungen geplant, die Anfang 2021 bezogen werden sollen. Auf der angrenzenden Eduard-Lucas-Straße ist bereits eine Baustellenampel aufgestellt worden, der Verkehr wird dort demnächst einspurig vorbeigeführt.

Neues Hotel hinter der Polizei Süd

Hinter der Polizeiwache Süd ist an der Eduard-Lucas-Straße ein neues Hotel in Planung.
Hinter der Polizeiwache Süd ist an der Eduard-Lucas-Straße ein neues Hotel in Planung. © Socrates Tassos

In direkter Nachbarschaft – hinter der Polizeiwache an der Norbert-straße – steht ebenfalls ein Neubau an: Dort soll ein Hotel entstehen, das vorherige Bürogebäude wurde bereits abgerissen. Details zu dem Projekt möchte die Baugruppe Schlun als Investor erst Ende des Monats bekannt geben.

Knapp 500 Meter weiter ist auch das Grundstück an der Gummertstraße, auf dem das Neubauprojekt Rü-Bogen entstehen soll, bereits großräumig abgesperrt. Die alten Krupp-Häuser, die längst leer gezogen sind, sollen noch in diesem Jahr abgerissen werden. Dazu fehle nur noch die Abrissgenehmigung seitens der Stadt, heißt es bei der Sparkasse Essen, die die Vermarktung der rund 100 Eigentumswohnungen übernommen hat. Ende 2020 sollen die Häuser nahe des Krupp-Krankenhauses fertiggestellt sein.

„Für uns Anwohner ist die Situation nicht mehr tragbar“

Anwohnerin Susanne Böttcher, die an der Florastraße lebt, graut es angesichts der Baustellen: „Schon jetzt ist der Parkdruck immens. Wenn jetzt noch die Großbaustellen hinzu kommen, sehe ich schwarz für den Verkehr, vor allem bei so publikumsstarken Messen wie der Spiel.“

Susanne Böttcher beklagt eine mangelnde Absprache zwischen den Beteiligten: So fielen durch die Arbeiten an einer Fernwärmeleitung in der Florastraße bereits seit Anfang des Jahres viele Parkplätze weg. Nach Angaben der Steag sollen die Arbeiten Mitte November abgeschlossen sein. „Für uns Anwohner ist die Situation bald nicht mehr tragbar“, sagt Böttcher, die durch ihre Arbeit im Außendienst auf ihr Auto angewiesen ist. „Ich frage mich, ob die Messe nicht weitere Flächen für uns öffnen könnte“, schlägt Böttcher vor.

Dort sieht man das Entgegenkommen mittlerweile aber als erschöpft an: „Um die Parksituation in Rüttenscheid zu entlasten, hat die Messe Essen einen Großteil ihrer Parkflächen in der veranstaltungsfreien Zeit bereits seit 2016 für die Anwohner geöffnet“, sagt Messe-Sprecherin Daniela Mühlen.