Essen. . Vor einem Jahr verstarb der an Depression leidende Linkin-Park-Sänger Chester Bennington. Jetzt eröffnen seine Fans eine Gedenkstätte in Essen.

Genau vor einem Jahr, am 20. Juli 2017, nahm sich der Sänger der Band Linkin Park das Leben. Chester Bennington litt an Depressionen und wurde nur 41 Jahre alt. Fast genau ein Jahr nach seinem Suizid versammeln sich am Samstag, 21. Juli, um 14 Uhr Fans des Musikers im Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen. Hier enthüllen sie in einem Pavillon eine Gedenkstätte und erfüllen sich damit einen Traum, der im vergangenen Herbst an der Zollstraße in Altendorf begonnen hatte.

Ihren Anfang nahm die Geschichte mit einem Graffito, das der Altenessener Künstler David Landgraf auf eine alte Krupp-Werksmauer an der Zollstraße gesprüht hatte. Es dauerte nicht lange, bis das eindrucksvolle Portrait des Sängers zu einer Gedenkstätte wurde. Hunderte von Kerzen, Bildern und Blumen wurden am Fuß des Bildes niedergelegt.

Mauer steht neuem Stadtteil im Weg

Doch kurz nach dem Jahreswechsel dann die Enttäuschung: Die Mauer steht dem künftigen Stadtteil „Essen 51“ im Weg und wird abgerissen. Die Fans um Initiatorin Gabriele Schwab und Tatjana Gries ließen sich aber nicht entmutigen. Sie suchten eine Alternative, sammelten Unterschriften und schalteten Oberbürgermeister Thomas Kufen ein. Dank seiner Hilfe und dem Engagement von Silke Lenz, der Pressesprecherin der Stadt, konnte ein neuer Standort gefunden werden: der heruntergekommene Pavillon im Kaiser-Wilhelm-Park, mit dem niemand mehr etwas anfangen konnte.

In Windeseile übersprangen die Fans alle Hürden, die dank des Entgegenkommens von Grün und Gruga und der Bezirksvertretung Altenessen allerdings auch nicht sehr hoch waren. Zumal David Landgraf sofort zusagte, noch einmal ein großformatiges Portrait Chester Benningtons zu sprühen.

Hochdruckreiniger im Einsatz

Mit Unterstützung des SPD-Ortsvereins mit seinem Vorsitzenden Jürgen Garnitz reinigten sie den Pavillon. Der Einsatz des Hochdruckreinigers dauerte über sechs Stunden – was Kenner des Ortes wenig überrascht. „Aber jetzt sind Dach und Boden wieder richtig hell geworden“, freut sich Jürgen Garnitz. Er wird am Samstag den firmeneigenen Hubsteiger ausfahren, um aus 26 Meter Höhe Fotos von der Festveranstaltung (sie Info-Kasten) zu machen. Zur Begrüßung spricht Bezirksbürgermeister Hans-Wilhelm Zwiehoff, bevor dann das Bild enthüllt wird.

Diese Zeremonie soll Stadtsprecherin Silke Lenz übernehmen. „Denn durch ihren Einsatz haben wir den Pavillon erst bekommen“, begründet Gabriele Schwab. „Also Ehre, wem Ehre gebührt.“

>>>>>Gedenkstätte wird um 14 Uhr enthüllt

Die Einweihung der Gedenkstätte wird zu einem Familientreffen von Fans aus ganz Deutschland und mehreren Nachbarländern. Etwa 100 Anhänger der Crossover-Band werden in Altenessen erwartet.

Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr. Ein Duisburger Musiker trägt Lieder vor. Luftballons mit Grußkarten steigen auf. Kaffee und Kuchen stehen bereit.