Essen. . Achim Klimmeck hat die Rullichstraße in Altendorf komplett mit Fahnen eingedeckt – das macht er zu jedem Fußballfest. Er hat ein Extra-System.

Man kann ein WM-Finale auch mit Fahnen erzählen. Gerüstbauer Achim Klimmeck aus Altendorf zeigt seit Tagen wieder, wie es geht: In der Rullichstraße, die nicht weit von der Altendorfer Straße liegt, hat der Fußballfan hunderte Flaggen aufgehängt – mit System.

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Über der Straße wehen die Flaggen der WM-Finalspiele, bei denen Deutschland gewann: „Und jeweils die Fahne des Gastgebers“, erklärt der 62-Jährige. Und über dem Bürgersteig wehen die Fahnen sämtlicher WM-Teilnehmer dieses Jahres, genau sortiert nach Gruppen. „Es war gar nicht so leicht, Flaggen von Ländern wie Saudi-Arabien oder Panama zu bekommen.“ Doch er ließ nicht locker bei seinem Lieferanten, einem Essener Händler, bis der die richtigen Hersteller in China ausfindig machte. „Denn online bestellen“, sagt Klimmeck, „will ich nicht.“

Rullichstraße: Die inoffizielle WM-Meile in Essen

Und so ist die wenige hundert Meter lange Straße wieder die inoffizielle WM-Fanmeile von Essen: Im Jahr 2006 fing es an, da war die Weltmeisterschaft in Deutschland, Klimmeck bastelte da erstmals mit Draht und Ösen und dem Textil. Dann wurde es, bei jeder Europa- und Weltmeisterschaft mehr – mittlerweile machen auch die Nachbarn mit, haben die Dächer ihrer Häuser behängt oder ihre Fenster Schwarz-Rot-Gold dekoriert. „Das ist ein Virus, den ich verbreitet hat“, sagt Klimmeck und lacht.

Besonders dramatisch war es im Jahr 2014, als Pfingst-Sturm „Ela“ wütete und sämtliches Textil wenige Tage vor der WM wieder herunterholte. Klimmeck fackelte nicht lange und hing alles wieder auf. Selbst das Fernsehen kam und berichtete.

„Ich hab’ ein schlechtes Gefühl“

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Das erste Spiel mit deutscher Beteiligung am Sonntag wird Klimmeck im Garten hinterm Haus anschauen, mit ein paar Freunden. „Doch in diesem Jahr hab’’ ich ein schlechtes Gefühl“, räumt er ein. „Viertel-, maximal Halbfinale schaffen wird.“ Woran es liegt? „Vor allem an der Affäre um Özil und Gündogan, das hämmert in den Köpfen der Spieler, und Psychologie ist beim Fußball alles. Wenn da etwas den Teamgeist stört, hat man so gut wie keine Chance mehr.“ Gut 400 bis 500 Flaggen dürften es sein, schätzt Klimmeck, die die Rullichstraße zieren, und nach dem Turnier hängt er sie wieder ab, verpackt sie luftdicht in Kartons und Kisten, verstaut alles wieder im Keller. „Zum Glück ist der trocken.“ Herunterkommen wird in diesem Jahr nichts, da ist sich Klimmeck sicher, dafür sorgen die Ösen aus Metall, die er selbst hergestellt hat: „Gucken Sie sich mal meine Fingernägel an!“

Essener schmückt zur WM seine Straße mit 400 Flaggen

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