Essen. . Die Essener FDP findet, dass das Tragen von Kopftüchern die Entwicklung von Mädchen stört. Die Linken sind gegen ein Kopftuchverbot an Schulen.

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt teilt die Auffassung, dass das Tragen von Kopftüchern bis zur Religionsmündigkeit in Schulen und Kindergärten die Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen hindert und fordert die Prüfung eines möglichen Verbots. „Der Staat muss seiner Pflicht zur Achtung der Kinderrechte nachkommen“, sagt Ali Shehatta, integrationspolitischer Sprecher der Essener FDP-Fraktion.

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Offen bleibt nach Meinung der Liberalen die Frage der Durchsetzbarkeit. „Neben der Rechtssicherheit muss in den Schulen auch offen transportiert werden, warum ein mutmaßliches Verbot in das pädagogische und gesellschaftliche Profil unseres Miteinanders passt.“ Das Recht auf Religionsfreiheit müsse dort Grenzen finden, wo es zum Nachteil Schutzbefohlener missbraucht wird.

Essener Linken-Ratsfraktion lehnt Kopftuchverbot ab

Die Ratsfraktion der Linken lehnt die Einführung eines gesetzlichen Kopftuchverbots für Grundschulkinder hingegen ab und fordert stattdessen eine verstärkte Aufklärung für Eltern und junge Mädchen.

Es sei zu befürchten, dass ein solches Verbot den Kindern mehr schadet als nützt, da es diese weiter stigmatisiere und in Konflikte mit den Eltern, der Schule und vor allem sich selbst bringe. „Kulturelle Gepflogenheiten und religiöse Überzeugungen lassen sich nicht über gesetzliche Verbote steuern“, so Fraktionschefin Gabriele Giesecke.

Linke: Debatte arbeite mit Unterstellung

Wie viele Mädchen im Kindergarten oder der Schule überhaupt Kopftuch tragen, sei unklar, die Debatte arbeite daher mit Unterstellungen. Unklar sei auch, wie ein Verbot umgesetzt werden solle.