Essen. . Läden in Essen füllen To-Go-Becher kostenlos mit Trinkwasser nach. Durch das Projekt “Refill“ soll deutlich weniger Plastikmüll entstehen.

Plastik ist in aller Munde. Spätestens seit einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt worden ist, dass auf den Weltmeeren riesige Teppiche aus Plastikmüll herumschwimmen. Was lässt sich dagegen tun? Wie lässt sich Plastik vermeiden? Eine simple Antwort auf diese Frage gibt das Projekt „Refill“, das nun auch in Essen Fahrt aufnimmt.

Im Schaufenster von Christiane Teskes Laden mit dem schönen Namen „Glücklich unverpackt“ an der Rosastraße in Rüttenscheid klebt jetzt ein runder, hellblauer Aufkleber mit der Aufschrift „Refill Essen“ und einem Wassertropfen darunter. Der Aufkleber ist eine Einladung: Kunden können ihren Durst ab sofort mit Trinkwasser löschen; mitgebrachte Flaschen können sie kostenlos auffüllen.

In Essen gibt es bislang vier Nachfüllstationen

„Das Wasser in unserer Region ist super. Das kann man bedenkenlos trinken“, sagt Christiane Teske. Warum also Trinkwasser in Plastikflaschen kaufen? „Refill Essen“ will Verbrauchern zeigen, dass sie darauf leicht verzichten können. Teskes Laden scheint dafür wie gemacht. Obst, Gemüse, Nudeln und sogar Waschpulver gibt’s hier unverpackt – und Trinkwasser nun sogar frei Haus.

Das Geschäft an der Rosastraße ist eine von bislang vier Nachfüll-Stationen in Essen. Weitere sollen schon in Kürze dazu kommen, sagt Christoph Schösser vom Umweltamt, der die Kampagne als städtischer Klimamanager in Essen ans Laufen gebracht hat — zunächst in den sozialen Netzwerken, zum Weltwassertag am Donnerstag vor der Presse.

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Ihren Ursprung hat die Kampagne in Bristol, 2015 Grüne Hauptstadt Europas. Mit der Einrichtung von Refill-Stationen wollte die Hafenstadt nachhaltig etwas gegen Plastikmüll tun. 26 Millionen Tonnen davon werden jedes Jahr allein in den Ländern der Europäischen Union produziert.

Alles begann in Bristol, der Grünen Hauptstadt 2015

Geschäfte, Galerien und Bars ließen sich von der Idee anstecken. Heute gibt es in Bristol mehr als 200 öffentliche Wasserspender.

Es dauerte nicht lange, da schwappte die Kampagne über den Kanal nach Deutschland. Hier feiert sie am Samstag ihren ersten Geburtstag. Von Hamburg aus verbreitet sich „Refill“ über die gesamte Republik, mittlerweile machen 63 Städte mit – von Aachen bis Würzburg.

Vielleicht findet sich auf der virtuellen Karte, die man im Internet unter refill-deutschland.de anklicken kann, schon heute die ein oder andere neue Station. Dafür infrage kommen nicht nur Geschäfte. Sogar eine Autowerkstatt macht mit: die „Alte Schmiede“ an der Hülsmannstraße in Borbeck. Den Initiatoren von „Refill“ dürfte das runtergehen wie Öl.