Essen. . Nach dem Überfall auf eine Teestube im Essener Südostviertel hat die Polizei am Morgen mehrere Personen zur Vernehmung ins Präsidium gebracht.
Zwei Monate nach dem Sturm von etwa 20 bewaffneten Randalierern auf eine irakische Teestube an der Burggrafenstraße im Südostviertel holte die Polizei am Dienstag zum Gegenschlag aus: In Essen, Leverkusen und Langenfeld durchsuchten Beamte von Kripo, Spezialeinheiten und Einsatzhundertschaft am frühen Morgen vier Wohnungen, eine davon an der Gladbecker Straße. 22 Personen unter anderem aus dem libanesischen Milieu wurden überprüft und zahlreiche Waffen sichergestellt.
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Ein Essener (36) und zwei Leverkusener (43 und 50) mussten zur Vernehmung mit ins Polizeipräsidium. Sie kamen am Mittag jedoch wieder auf freien Fuß. Wie Polizeisprecher Ulrich Faßbender auf Nachfrage erklärte, habe sich gegen die Männer unterschiedlicher Nationalität und Herkunft durch intensive Ermittlungen im Vorfeld der dringende Tatverdacht ergeben, an der Randale vom 5. Dezember beteiligt gewesen zu sein.
Polizisten stellen jede Menge Menge Hieb- und Stichwaffen sicher
An jenem Dienstagabend hatten Unbekannte das ehemalige griechische Restaurant „Olympia“ gestürmt. Sie zertrümmerten Scheiben, schlugen das Inventar kurz und klein, verletzten drei Gäste durch Schüsse aus einer Gaspistole und flüchteten in vier bis fünf Autos.
Seit dem Gewaltausbruch in der Teestube werde wegen Erpressung und Landfriedensbruchs ermittelt, sagte Faßbender. In diesem Verfahren sollten die aktuellen Durchsuchungen nach entsprechenden Gerichtsbeschlüssen nun weitere Beweismittel zu Tage fördern. Jede Menge Hieb- und Stichwaffen – darunter Messer, Teleskopstöcke und Baseballschläger – aber auch Schreckschusspistolen wurden dabei sichergestellt. Ob sie bei dem Sturm auf den irakischen Treff an der Burggrafenstraße zum Einsatz kamen, ist noch offen.
Bereits kurz nach dem Angriff auf die Teestube waren sieben mutmaßliche Randalierer von der Polizei in Duisburg gestellt worden, zwei von ihnen, ein Türke und ein Libanese, wurden erkennungsdienstlich behandelt. Auch bei diesem ersten Zugriff stellten die Beamten diverse Stich- und Schlagwaffen sicher. Die Männer kamen ebenfalls wieder auf freien Fuß, während sich erste Hinweise verdichteten, dass Streitigkeiten um eine Party, die in dem Lokal an der Burggrafenstraße stattfinden sollte, der Grund für die Übergriffe gewesen sein könnten.
Teestuben-Sturm soll eine Erpressung vorausgegangen sein
Dem Teestuben-Sturm soll eine Erpressung vorausgegangen sein. Drei Unbekannte haben dem Vernehmen nach die Hälfte der Einnahmen eines Konzerts gefordert, das dort stattfinden sollte. Als der Betreiber sich weigerte, auf die Forderungen einzugehen, sollen sie mit Verstärkung zurückgekommen sein, um das Lokal zu zerlegen.
Am gleichen Abend kam es zu einem weiteren Vorfall mit rivalisierenden Gruppen an der I. Weberstraße. Auch wenn die Polizei zunächst keinen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen sah, waren sie dennoch Grund genug für gleich mehrere nächtliche Razzien in diversen einschlägigen Bars der City.