Essen. . Das alte Bauwerk gilt als marode und unattraktiv. Projekt soll ein weiterer Baustein zur schrittweisen Verschönerung des nördlichen Ufers sein.

Im Zuge der baulichen Verschönerung des Baldeneysee-Ufers will sich die Stadt im Jahr 2018 die Sanierung oder Erneuerung der Regattatribüne vornehmen. Das bestätigte Bau- und Sportdezernentin Simone Raskob auf Anfrage. Die Tribüne stammt aus den Gründerjahren des Baldeneysees um 1930, gilt als marode und teilweise als nicht mehr zeitgemäß. Ungeachtet dessen ist sie besonders im Sommer als Aufenthaltsort sehr beliebt und dient hin und wieder, wenn am See Wassersportturniere stattfinden, auch weiterhin als Zuschauertribüne.

„Es wird auf jeden Fall weiterhin eine Tribüne dort geben“, betont Raskob, einen Abriss ohne Ersatz schließe sie aus. Vorgesehen sei, zunächst ein externes Planungsbüro zu beauftragen, das die Substanz untersucht und Bauvorschläge unterbreitet. Ein Neubau gilt derzeit zwar als wahrscheinlicher, jedoch sei auch eine Sanierung durchaus denkbar. Wie teuer das Projekt kommt, solle ebenfalls während des Planungsprozesses festgestellt werden, so die Baudezernentin.

Neue Tribüne ist Teil der Promenaden-Pläne am Baldeneysee

Raskob wirbt dafür, die Pläne an dieser zentralen und besucherstarken Stelle des Baldeneysee-Ufers nicht isoliert zu betrachten. Vor Jahren schon hatte der Architekt und Landschaftsplaner Andreas Kipar eine schönere Gestaltung für die Promenade zwischen dem Regattaturm und dem Beginn des Seaside-Beach-Geländes angeregt, was den Neubau der Tribüne einschloss. Dringend empfohlen hatte Kipar nicht nur eine ansprechendere Gestaltung des Spazierwegs, sondern auch hölzerne Stege und Terrassen auf dem See. Ziel war es, allen Besuchern so eine bessere Aufenthaltsqualität zu ermöglichen.

Andreas Kipar ist gebürtiger Gelsenkirchener, hat weltweit als Landschaftsplaner gearbeitet und genießt international einen guten Ruf. Seine Workshops im Rahmen der „Baldeney-Konferenz“ hatten unterm Strich eines klar ergeben: Der Baldeneysee bleibt vor allem an seinen nördlichen, zur Stadt hin gelegenen Uferpartien weit unter seinen Möglichkeiten. „Die Promenade an der Regattastrecke hat den Charme der 60er und 70er Jahre, das reicht nicht mehr“, so Kipar im Jahr 2012.

Weiße Flotte hat die ersten Anlegestellen optisch verbessert

Kritisiert wurden bauliche Vernachlässigungen und Mängel, deren Behebung mittlerweile immerhin teilweise begonnen hat – vor allem da, wo es die finanziellen Rahmenbedingungen und die Eigentumsverhältnisse bei den Grundstücken am See zuließen. So hat die Weiße Flotte die ersten Anlegestellen optisch verbessert, auch die neu gestaltete Baum-Allee zum neuen Anleger am Seaside-Beach ist Ergebnis dieser Rückbesinnung auf die landschaftliche Schönheit der Ufer-Partien.

Taten sehen wird man bei der Regattatribüne erst im nächsten Jahr, betonte Raskob. Das Jahr 2018 werde ausschließlich der Analyse und den Neuplanungen gehören.