Essen. . Die Linke im Rat der Stadt Essen kritisiert die Aussagen der Altenessener SPD zum Bau von Moscheen im Essener Norden.
Die Linke im Rat der Stadt Essen übt scharfe Kritik an Aussagen der Altenessener SPD zum Bau von Moscheen im Essener Norden. Diese nimmt Anstoß an zwei Bauvorhaben von Moscheevereinen an der Altenessener Straße und an der Thiesstraße und beklagt, dass Moscheen vor allem im Norden der Stadt entstehen.
„Was für einen Sinn würde ein Moschee-Bau im Essener Süden machen, wenn die Gemeinde im Norden der Stadt wohnt,“ hält dem Wolfgang Freye, Ratsmitglied für die Linke, entgegen. Die soziale Ungleichheit zwischen den Stadtteilen sei groß und wachse. Die Diskussion aber am Bau von zwei Moscheen festzumachen, sei Unfug und nur dazu geeignet, Vorbehalte zu schüren. „Religionsfreiheit heißt auch, dass Moscheen gebaut werden dürfen, wenn die baurechtlichen Voraussetzungen eingehalten werden. Und das ist hier ja offensichtlich der Fall.“
Kritische Töne auch von Grünen-Ratsherr
Kritisch zum Vorstoß der SPD in äußert sich auch Grünen-Ratsherr Walter Wandtke. „Im Gegensatz zur Altenessener SPD weiß ich, dass Moscheen und Muslime seit Jahrzehnten zu unserem Stadtteilen gehören. Deshalb haben Muslime auch dort, wo sie wohnen, nicht weniger Anrecht auf ihre Gotteshäuser als Christen, Juden, Sihks oder Hindus“, so Wandtke. Mit ihrer Ablehnung oft schon in zweiter bis dritter Generation hier lebender muslimischer Mitbürger störe die SPD den Frieden im Stadtteil. Auch sei es nicht geschickt, diese Abneigung hinter angeblichen „Parkdruckproblemen“ zu verstecken. Wenn hässliche Hinterhofmoscheen neu oder umgebaut würden, könne der Stadtteil davon nur profitieren. Seinem Eindruck nach wolle die Nord-SPD dort weitermachen, wo der ehemalige SPD-Ratsherr Guido Reil vor seinem Übertritt in die AfD innerhalb seiner alten Partei habe aufhören müssen.