Essen. Der Kubus auf dem Essener Zollverein-Gelände gilt als Meisterwerk. Land NRW muss nach nur elf Jahren aber Millionensumme für Sanierung zahlen.

Das Sanaa-Gebäude, der markante weiße Würfel auf Zollverein, ist gerade einmal elf Jahre alt und schon erheblich sanierungsbedürftig. Das zuständige Landesbauministerium in Düsseldorf beziffert den Sanierungsaufwand auf mehrere Millionen Euro. „Ein genauer Betrag lässt sich derzeit jedoch nicht seriös nennen“, sagt ein Ministeriumssprecher.

Die Baukosten des 2006 fertiggestellte Würfels lagen bei 23 Millionen Euro. Die Stiftung Zollverein preist den Kubus in den höchsten Tönen: „Das Sanaa-Gebäude auf der Zeche Zollverein gilt seit seiner Errichtung als architektonisches Meisterwerk mit bahnbrechendem Energiekonzept und bietet damit eine Eventlocation der Extraklasse.“

Hoher gestalterischer Anspruch war bautechnisch nur schwer umsetzbar

Tatsächlich herrsche bei dem unter anderem von der Folkwang Universität genutzten Sanaa-Gebäude schon seit langem ein bekannter Sanierungsbedarf, so das Ministerium. Die Gründe dafür lägen unter anderem im Wegfall des Grubenwassers, mit dem das Gebäude bislang geheizt wurde und an der Fassade.

Vor allem beim Dach bestehe Sanierungsbedarf. „Der Grund dafür ist der hohe gestalterische Anspruch des Gebäudes, der bautechnisch schwer umsetzbar war und ist“, fügt der Ministeriumssprecher hinzu. Dies liege unter anderem an der Verwitterung des Betons und an der Entwässerung der Dachflächen sowie der offenen Innenhöfe.

Um den exakten Sanierungsaufwand für den 34 Meter hohen Zollverein-Kubus ermitteln zu können, bedürfe es einer abgestimmten Planung. Die erste Planung der Sanierung liege vor. Nun erfolge eine erneute Überprüfung, um die Kosten im Rahmen zu halten.