Essen. . Das Uniklinikum Essen steuert auf einen Tarifkonflikt zu: Die Gewerkschaft Verdi will Entlastung für das Personal erreichen. Es drohen Streiks.
Das Uniklinikum Essen steuert auf einen Tarifkonflikt wie in Düsseldorf zu: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Universitätsklinikum Essen Ende Oktober ebenfalls zu Verhandlungen über einen „Tarifvertrag Entlastung“ aufgefordert.
Durch Personalnot ist Druck auf Personal hoch
Die Kritik, die die Gewerkschaft vorbringt, ist deutlich: Durch die Personalnot sei der Druck auf die Beschäftigten groß. Gesetzlich vorgeschriebene Pausen könnten oftmals nicht genommen werden. Vor allem Pflegekräfte hätten permanent die Sorge, nicht so pflegen zu können, wie es fachlich geboten wäre.
Der Dauerstress belaste und mache viele Beschäftigte sogar krank. „Auch für Krankenhäuser gilt: Arbeit muss so organisiert sein, dass die Gesundheit nicht gefährdet wird“, fordert Jan von Hagen, der bei Verdi NRW für Krankenhäuser zuständig ist.
Dauerstress macht viele Beschäftigte krank
„Mit Aktionen und Appellen haben wir die Arbeitgeberseite auf die Überlastung der Klinikbeschäftigten hier an der Essener Uniklinik in den vergangenen Jahren hingewiesen, ohne dass sich an der Überlastung etwas geändert hätte“, ergänzt Gereon Falck, Gewerkschaftssekretär in Essen.
Getrennt von der Tarifaufforderung einzelner Kliniken wie denen in Düsseldorf und Essen, setzt sich Verdi auf politischer Ebene für verbindliche Personalvorgaben per Gesetz ein.
Laut Verdi fehlen 162 000 Stellen
Nach Berechnungen der Gewerkschaft muss es für eine gute und sichere Versorgung bundesweit 162 000 Stellen in Krankenhäusern mehr geben, davon 70 000 Pflegefachkräfte. Der Tarifstreit in Düsseldorf schwelt schon seit Wochen. Verdi hatte dort schon mehrfach zu Warnstreiks aufgerufen.