Essen. . Die Ruhrbahn hat in einem Bus erstmals einen Ticketautomaten eingebaut. Damit soll der Fahrer entlastet und der Bus so pünktlicher werden.
- Die Ruhrbahn hat in einem Bus erstmals einen Ticketautomaten einbaut
- Damit soll der Fahrer entlastet und der Bus so pünktlicher werden
- Überhaupt steckt der Testbus voller Innovationen
Die Stadt Köln macht es schon längst. Sie hat Ticketautomaten in ihren Linienbussen installiert. Das ist bequemer für die Fahrgäste. Vor allem muss der Busfahrer keine Zeit mehr dafür aufwenden, Fahrscheine zu verkaufen.
Er kann gleich losfahren, sobald der letzte Fahrgast eingestiegen ist. Fahrscheine gibt es nur noch am Automaten. Die Ruhrbahn in Essen versucht es jetzt auch – erst mal mit nur einem Bus.
Die Essener Verkehrsgesellschaft will beim viermonatigen Test herausfinden, ob der Fahrplan besser eingehalten wird, wenn der Fahrer vom Verkauf entlastet wird. Der soll nur noch dann Tickets an die Kunden abgeben, wenn der bis zu 20.000 Euro teure Automat streikt. Auch will die Ruhrbahn wissen, wie zuverlässig das Gerät im Fahrbetrieb ist und wie stark es von den Fahrgästen genutzt wird.
Kunden muss Fahrschein noch entwerten
Immerhin bietet der bis zu 180 Kilo schwere Automat denselben Service an, wie die größeren Verkaufsgeräte an den Haltestellen: vom Monatsticket bis zur Bezahlung mit der EC-Karte. Nur den Fahrschein muss der Kunde noch selbst entwerten. Darauf wird er explizit mit einer Aufschrift am Gerät hingewiesen.
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Nach der Testphase wird die Ruhrbahn prüfen und entscheiden, ob sie weitere Busse mit dem Automaten ausstatten will, für den dann eine Zweier-Sitzbank weichen muss.
Linienbus mit vier USB-Buchsen
Aber das ist nicht der einzige Punkt, der die Verkehrsgesellschaft interessiert. Sie hat den Wagen mit der Nummer 1703, der auf verschiedenen Essener Linien fährt, mit weiteren Extras ausgestattet und als „Innovationsbus“ deklariert. Es ist der sechste Bus, der über WLAN verfügt, aber der erste mit vier USB-Ladebuchsen. Der Fahrgast kann während der Fahrt sein Handy aufladen, er muss nur ein Ladekabel dabei haben.
So werde „ein langes Surfvergnügen“ im Linienbus gewährleistet, erklärt Projektleiter Jörg Lamers. Zwar werben auch andere Verkehrsunternehmen mit Internetzugang im Bus, aber der Bus 1703 sei der einzige, der WLAN, USB und einen Ticketautomaten hat, betont Marketing-Leiter Nils Hoffmann.
Kostenloses Internet in ausgewählten Bussen
Die Ruhrbahn bietet seit dem Sommer in den ausgewählten Bussen einen kostenlosen Internetzugang für ihre Fahrgäste an. „und wir sind überrascht, dass der so strak und regelmäßig genutzt wird“, fasst Karsten Prang, Abteilungsleiter für ÖPNV-Anwendungssysteme, die ersten Erfahrungen zusammen.
Ende des Jahres sollen die Versuchsergebnisse im Detail ausgewertet werden. Dann will sich die Ruhrbahn festlegen, wie viele Busse sie bei einem vertretbaren Kosten-Rahmen künftig mit WLAN fahren lassen kann.